Nase: Leder, süße Kirschen, Brombeere und Walderdbeere, dahinter liegt eine etwas frischere Kräuternote, Petersilie, eine Spur Johannisbeere, Schokoladenpudding, Amarena-Kirsch, Eckes Edelkirsch
Gaumen: Spürbarer Antritt, der Körper ist leichter als man nach dem Geruch erwartet hat. Der Geruch liefert die Assoziation eines dickflüssigen Sirups. Die Früchte werden dunkler, dunkle Kirschen, Rosinen, Datteln, Eiche, würzig, dunkle Schokolade, doch nur wenig Bitterkeit, leichtes Prickeln auf der Zunge, für das Alter sehr lebendig , vom Süßen ins leicht Säuerliche changierend, eine Spur Sauerampfer im entfernten Hintergrund
Abgang: Dunkel, karamelliges Malz, Waldhonig, würzige Eiche, wieder mit nur etwas Bitterkeit, die Fruchtigkeit nimmt ab ohne verloren zu gehen, Schwarzwälderkirschtorte mit sehr dunklen Boden, sehr lang
Bewertung: Der Geruch ist sehr intensiv, aber trotzdem unglaublich weich und harmonisch. Da stört nichts, nichts sticht heraus, alles passt zusammen. Der Sherry ist jedoch sehr dominant, vom Whisky im herkömmlichen Sinn ist beim Geruch nicht mehr allzu viel übrig. Es erinnert viel mehr an einen Brandy, einen sehr, sehr guten Brandy. Der Geschmack fällt deutlich herber aus als die Nase erwarten ließ, doch der Whisky ist nicht überlagert. Die lange Zeit im Fass hat ihm Würde und Reife verliehen, ohne jedoch jeden Raum für Frische zu verlieren. Das Alter zeigt sich am deutlichsten im Abgang, doch der Whisky ist nicht überlagert. Im Mund und am Gaumen ist mehr Whisky übrig und der Vergleich mit einem Brandy geht verloren. Ein sehr intensiver Whisky, ein Hochgenuss, doch für manch einen vielleicht schon zu weit weg von dem, was man mit Whisky verbindet. Besonders beeindruckt wie gut die Eiche gezähmt wurde trotz der 44 Jahre. 92 Punkte