Na, Leute haben später erzählt, hätte ich mir Geschichte nur ausgedacht. Böse Leute haben erzählt: Hätte ich Schwäche für Alkohol, die ich auf Erde heimlich mache, aber wenn ich bin auf lange Raumfahrt, dann hemmungslos. Gott allein weiß was gibt für Gerüchte, aber so sind Menschen: Glauben lieber größte Blödsinn, als wahre Tatsache. Ijon Tichy - Raumpilot
Milchstraße, Lokale Interstellare Wolke, Sonnensystem Sol, 3. Planet
Beschreibung: Durchaus kräftiges Aroma. Sofort springt mit die Vanille an, die ist hier echt das stärkste Aroma. Ein sehr süßer Eindruck drängt sich auch auf. Dann aber finde ich hier auch Schwefel...und zwar nicht die Schießpulver/Streichholz-Variante, sondern eher die ein wenig muffige Sulfat-Version. Hinzu kommt ein etwas herbes Holzaroma, was eher Richtung Sägespäne/frisches Holz tendiert. Das Madeira-Fass hat aber auch viele fruchtige Eindrücke im Malt hinterlassen: Ananas, Apfel, Birne, Mango, Pfirsich und einen Hauch Orange. Dezent im Hintergrund lauert auch weiße Schokolade/Kakaobutter. Im Mund ist der Malt erstmal verdammt cremig bzw. ölig. Die Vanille ist auch im Geschmack wahnsinnig deutlich, wie auch die Fruchtnoten. Diese gehen jetzt sehr in Richtung Pfirsich und Birne, aber auch die exotischen Früchte aus dem Geruch findet man wieder. Hinzu kommt Banane. Mit steigender Verweildauer im Mund kommt die Würze ins Spiel. Die Eiche ist für die 10 Jahre sehr gut zu identifizeren. Ob das wohl ein Quercus Robur-Fass war? Hmmm...von der "Eichen-Stärke" könnte dieser Eindruck entstehen, aber das Holzaroma spricht eigentlich eher für Quercus Alba. Der Alkohol ist gut eingebunden, aber nicht komplett. Diese Erfahrung mache ich des Öfteren bei Glenrothes. Die weiße Schokolade tendiert jetzt Richtung Milchschokolade. Der Abgang ist recht angenehm und hat nur wenig Bitterkeit. Es gibt hier frische Eiche, Röststoffe und zum Ende hin aber leider einen ganz leichten alkoholischen Nachgeschmack. Die Länge würde ich als mittellang kategorisieren.
Bewertung: Für mich eine sehr spannende Abfüllung. Die Symbiose aus dem Glenrothes-Charakter mit viel Vanille, den deutlichen Fruchtnoten und dem dezenten Schwefel ergibt ein recht ungewöhnliches Aromenbild. Zu süffig ist der Malt auch nicht (durch die Eiche und den etwas bemerkbaren Alkohol), aber die Vanille und die Früchte in dem cremigen Kontext sind wieder sehr sehr willkommene Eindrücke auf der Zunge. Die Komplexität ist auch befriedigend, wenn auch keine Sensation. Für den Preis bekommt man selten einen Malt mit sehr eigenen (und durchaus angenehmen) Charakter und ein prägnantes Madeira-Finish ist jetzt auch nicht so häufig anzutreffen in der Preislage. Für mich super PLV...und ich freue mich weiterhin auf den Rest in meiner Flasche.
Edit zum Schwefel: Dieser ist sehr flüchtig. Mit zunehmender Oxidation baut sich dieser Eindruck ab.
------------------------------------------------ Quoten-Alien des Forums
Na, Leute haben später erzählt, hätte ich mir Geschichte nur ausgedacht. Böse Leute haben erzählt: Hätte ich Schwäche für Alkohol, die ich auf Erde heimlich mache, aber wenn ich bin auf lange Raumfahrt, dann hemmungslos. Gott allein weiß was gibt für Gerüchte, aber so sind Menschen: Glauben lieber größte Blödsinn, als wahre Tatsache. Ijon Tichy - Raumpilot
Ein Malt, der meine Geschmacksknospen im Blind Tasting von @NONkONFORM ziemlich verwirrt hat.
Nase: Deutlicher Rauch in Kombination mit einer intensiven Süße. Etwas Karamell, Golden Delicious Äpfel, Grill Marinade, Stachelbeeren, Streußelkuchen, Streichholz. Gut eingebundener Alkohol.
Geschmack: Dezenter Rauch, etwas fleischig, Honig, rote Früchte in Richtung roter Stachelbeeren, aber auch Gelbe Frucht in Form einer unreifen Banane und Ananas. Etwas Ingwer dazu.
Abgang: Medium. Rauchig, trockener werdend, immernoch fruchtig mit Umami.
Ich fand ihn definitiv lecker und interessant. Ein typischer Glenrothes ist es aber nicht. Eher in Richtung Mortlach und durch die Eiche wohl mögliche Assoziationen mit Rauch 😁