Nase: Intensives Bernstein schimmert aus dem Glas, zähe Schlieren laufen nach dem Schwenken ölig wieder ins Glas zurück. Extrem süßes Sherryaroma steigt sofort aus dem Glas während sich immer mehr zähe Tropfen aus den Schlieren lösen. Dunkle Rosinen und Datteln vermischen sich mit süßem Karamell und braunen Zucker. Vollmilchschokolade durchdringt eine wunderbar fruchtige Mischung aus Kirschen und Orangen. Vanille steigt aus dem Karamell, die süße Fruchtigkeit nimmt zu, der Speichelfluss wird angeregt. Würzig, süß und fruchtig macht der Macallan Appetit auf den ersten Schluck.
Geschmack: Mild und cremig verteilt sich der Ruby im Mund. Karamell und süße Beeren vermischen sich mit würziger Eiche. Trotz nur 43% Alkoholgehalt füllt sich der Gaumen mit molliger Wärme. Die Wärme klingt mit leicht herben und trockenen Holzaromen aus. Ein Hauch Tabak und Leder kommen aus dem würzigen aber milden Holz. Dünnes Kaffeearoma vermischt sich jetzt mit den Eichentönen, ein Hauch von Schokolade kommt hinzu. Der Geschmack überzeugt, ist jedoch irgendwie dünn und leicht verwässert.
Abgang: Es dominieren dezent würzige und herbe Holznoten, dann gibt der Angang jedoch noch einmal alles. Leichte Schärfe kommt auf, Schokolade vermischt sich mit den herbe und würzigen Holznoten, fruchtiges Sherryaroma blitzt kurz auf. Mit einem Hauch Leder und Tabak verabschiedet sich der Abgang.
Fazit: Optisch und von der Aroma der Nase lässt der Ruby auf eine Sherrybombe und eine Geschmacksexplosion im Gaumen erhoffen. Der Antritt beim ersten Schluck da, jedoch verwässert der Ruby im Laufe des Geschmacks immer mehr und hält meinen Erwartungen nicht stand. Der Ruby ist für mich ein durchschnittlicher Macallan, solide aber nichts besonders. Deshalb gebe ich dem Ruby gut gemeinte 88 Punkte.
22/22/22/22
☆☆☆ Es ist ein langer Weg zum Whisky-Experten - aber es ist eine schöne Zeit bis dahin! ☆☆☆
Aktuelle FT: -
Folgenden Genießern gefällt das: Oldie61 und matts
Geruch In der Nase startet der rötliche Ruby mit einer kräftigen Sherry Note. Man riecht in einen Korb voller reifer, lagernder Äpfel hinein. Organgenschalen, Rosinen und Datteln sind zu erahnen. Die Zitrusnote verschwindet mit der Zeit und macht Noten von Mandeln und Walnüssen Platz.
Geschmack Eine prickelnde Schärfe ist das erste was der Ruby im Mund erzeugt. Nicht unangenehm aber schon dominant. Wärmend dazu und viele herbe Kräuter mit einer gewissen holzigen Bitterkeit. Man kann auch Mandeln, Espresso und Zartbitterschokolade erahnen.
Abgang Am Ende bleibt im Mund die schärfe und Bitterkeit der Eiche zurück. Es wärmt und auch die Kräuter sind wieder da.
Fazit Für diesen Preis bleibt vor allem im Abgang wenig Komplexität übrig. Wer Sherry mag findet bei anderen Herstellern für den gleichen Preis deutlich interessanteres.
Folgenden Genießern gefällt das: Oldie61 und matts
Nase: Ausgewogene Sherryaromen strömen in die Nase. Der Ersteindruck ist süßlich-schokoladig. Rosinen und Trockenfeigen treffen auf Vollmilchschokolade, Toffee und etwas Kakao. Grüne Äpfel und Orangen sorgen für eine passende Frische und unterschwellig schwingt ein bisschen Vanille mit. Nach etwas längerer Standzeit kommen rote Beeren durch: vor allem Johannisbeeren. Thymian und ein Hauch Minze runden das lebendig changierende aber nicht allzu komplexe Bild stimmig ab.
Mund: Weich und cremig trifft der Tropfen auf die Zungenspitze. Vollmilchschokolade, Toffee und Vanille tragen einen leckeren Rosinen- und Feigengeschmack in den Mund. Dazu gibt es überraschend viel Eichenholz, Haselnüsse, etwas schwarzen Kaffee, Lakritz und immer mehr reife Pflaumen. Orangenschalenabrieb und rote Johannisbeeren sorgen als Kontrapunkt für eine angenehme Säure. Kampher, Sauerampfer und Majoran erweisen sich als passende Kräuterbegleitung und zusammen mit ein paar Mandeln geht es nahtlos ins Finish über. Das Mundgefühl und die Intensität passen.
Abgang: Das Finish ist überdurchschnittlich lang und damit länger als erwartet. Das süß-saure fruchtige Wechselspiel auf dem langsam austrocknenden Eichenholz gefällt mir sehr gut. Wieder sind Rosinen, Pflaumen und rote Johannisbeeren die Hauptakteure. Einen Pluspunkt gibt es von mir für den üppigen schwarzen Kaffee und das feine Lakritz. Das passt richtig gut zu der Schokolade und zu den auch im Finish präsenten Mandeln und Nüssen.
Charakter: Ein überzeugender Sherry-Macallan in Trinkstärke, der mit viel Schokolade, Nüssen, Rosinen, Trockenfeigen, Pflaumen, Orangen, schwarzem Kaffee und überraschend viel Eichenholz daherkommt. Nichts für Dünnbrettbohrer.
Bewertung: In der Gesamtschau gibt es von mir gute 89 Punkte.