Geruch: volles Aroma, Rosinen, die Eichenwürze ist direkt präsent, alte Sägespäne, deutlich Karamell, eine merkliche Säuerlichkeit, Orangen, Pflaumen, ein Hauch Maggikraut, getrocknete Kräuter, ganz weit im Hintergrund auch ein Hauch Streichholzschwefel, mit der Zeit wirken die Sägespäne etwas frischer, ein wenig Putzlappenmuff
Geschmack: weich, vollmundig, sirupartig, schwer, kraftvoll, auch hier könnte man Paxarette im Sinn haben, Rosinen, Pflaumenmus, die Eichenwürze kann da nicht lange mithalten, ein wenig weißer Pfeffer
Abgang: langer Abgang, Rosinen, Pflaumen, etwas weißer Pfeffer, die Eichenwürze wird überraschenderweise nicht viel intensiver, der Malt bleibt süß, die Assoziation einer weinigen Säuerlichkeit bleibt allerdings auch erhalten
Fazit: ich gebe eine 2- (toller Abfüllung) in meinem Bewertungsschema, ein schöner und typischer Macallan aus den 80ern, die merkliche Säuerlichkeit in der Fruchtnote muss man aber mögen.
Geruch: trotz relativ dunkler Farbe recht aromenschwach, was bei einem Alkoholgehalt von 40% aber auch keine Überraschung ist, Rosinen, wässriger Kaffee, zarte Pflaumenaromen, Assoziationen von dünnem Waldhonig, entfernt Vollmilchschokolade, leichte Eichenmuffigkeit, die Aromenintensität wird mit der Zeit stärker
Geschmack: weich, sehr leicht, dann erscheinen aber doch die typischen Macallan-Aromen in abgemilderter Form, Rosinen, reife Pflaumen, Schokoladentöne, Waldhonig, Traubensaft, dezente Eichenwürze, im Mund breiten sich langsam leicht herbe Sherryaromen aus, werden erstaunlicherweise mit der Zeit intensiver und cremiger, je länger man den Malt im Mund hält
Abgang: mittellang bis lang, die Schokoladencremigkeit prägt den Eindruck, kalter Milchkaffee, Kakao, die Eichenwürze wirkt nun kraftvoller
Fazit: dieser 12-jährige Macallan aus 2010 ist mit seinen 40% Alkohol keine Sherrybombe wie man sie aus älteren Abfülljahren kennt, sicherlich nicht mein Lieblingsjahrgang, man muss aber diese Abfüllung auch im Zeitkontext sehen, damals hatte sie im Wettbewerbsvergleich durchaus den Stempel eines sherrylastigen Malts. Eines noch - wenn man diesem Macallan seine Geheimnisse entlocken möchte, muss man sich Zeit lassen.
Geruch: Andeutungen von Pfirsich und Aprikosen, leicht beerig, entfernt Wiesenhonig, die Eichenwürze ist dezent, aber nachhaltig, etwas muffig Richtung Putzlappen, alles insgesamt etwas leicht
Geschmack: leicht verdünnter Honig, muffige Eichenaromen, sehr leicht, sehr eindimensional
Fazit: der Macallan 12 (Sherry Wood) ist wahrlich ein Meister der Variation, es gibt unzählige Varianten von diesem Butter-und-Brot-Macallan, diese Abfüllung aus den 90ern hat mich nicht begeistert, die relativ hohe WB-Bewertung für mich unverständlich - zu leicht, zu aromenschwach, der heutige Zweitmarktpreis komplett sammlerbegründet.