Nase Ein intensives Aroma reifer bis überreifer Kirschen, Erdbeeren, Brombeeren, dazu Rosinen, süße Datteln, Marzipanbrot. Subtiler Rauch, der sich sehr gut einfügt. Modriges Holz, muffiger Keller. Butterscotch, Crème Brûlée, Karamellbonbon. 86
Geschmack Trockener Antritt, das Weinfassfinish schlägt hier voll durch. Überreife Trauben, geschwefelte Rosinen, Brombeeren, Rauch nur in allerkleinster Dosierung. Der Grainanteil (von GND) kommt nicht deutlich zum Vorschein, sorgt aber für eine angenehme Weichheit und Cremigkeit (das kann man sehr gut beobachten, wenn man im Vergleich zu Silkie Red und Dark mal den Silkie Midnight, der nur aus Malt Whiskey besteht, im Glas hatte). Toffee, Butterscotch, Karamell, Marzipan. 83
Abgang Nicht sonderlich lang, aber angenehm und zum restlichen Auftritt aromatisch passend. Mehliger Apfel, Rosinen, Marzipan und Toffee. 81
Fazit Der benötigt un-be-dingt Sauerstoff. Der erste Dram nach dem Öffnen der Flasche war ziemlich heftig, die Fruchtnoten fielen nicht überreif aus, sondern faulig. Beharrlichkeit (und, wie gesagt: Sauerstoff) zahlt sich aus, so dass die Nase nun nicht mehr unangenehm, sondern spannend und abwechslungsreich ist. Könnte insbesondere im Abgang mehr abliefern, aber für den Preis geht der schon gut in Ordnung. Und: Sliabh Liag Distillers gehören nach wie vor zu den wenigen neuen irischen Brennereien, die offen und ehrlich darauf hinweisen, dass es sich um zugekauften Whiskey handelt. „We source select Irish Whiskeys…“ An die Transparenz von zB Micil oder Killowen kommt dies natürlich lange nicht heran, aber immerhin.