Als ich den Wilderness Trail Family Reserve Cask Strength geöffnet und probiert hatte, wollte ich den Bourbon schon ins Klo kippen oder in Cocktails verwenden. Hatte mir schon ein paar gute Rezepte ausgesucht. Der WT schmeckte wieder so, wie ich Bourbon nicht mochte und erinnerte mich daran, wie untrinkbar ich früher Bourbon gefunden habe bis ich Rye US Whisky probiert hatte.
Die Nase war super, doch im Mund war wieder diese Bitterkeit und so ein Beigeschmack, den ich nicht greifen kann, der mir sehr missfällt.
Nach dem ersten Dram WT öffnete ich einen Bourbon von FEW Spirit um zu schauen ob auch das ein Fehlkauf gewesen ist, war aber erstaunt wie anders und gar nicht fies dieser Bourbon war. Nach dem FEW ging ich für den dritten Dram des Abends nochmals zurück zum Wilderness Trail und fühlte mich bestätigt in meiner Meinung, dass wir keine Freunde werden.
Aber ich bin leidensfähig. Also habe ich nach ein paar Tagen den Wilderness Trail nochmal verkostet.
Und was soll ich sagen? Krass anders.
Ich habe noch nie solch eine Verwandlung erlebt. Klar gibt es immer wieder Whis(e)y der besser wird nach dem Öffnen. Aber von „“igitt“ zu „yammi“ ist schon erstaunlich. Es ist immer noch ein Bourbon und kein Rye, aber die fiese Note ist weg und es ist viel mehr Süße da und die Bitterkeit der Eiche ist weg. Der Alkohol ist immer noch sehr heftig und Wasser kann ihm gut tun, aber pur geht auch.
Ich bin froh ihn nicht in die Spüle gekippt zu haben.
Nix für jeden Tag und ob ich ihn nachkaufen würde, wage ich zu bezweifeln, aber auch nur weil ich noch mehr verschiedene Abfüllungen von Ami Whiskey probieren möchte. Der Wilderness Trail hat mir wieder gezeigt, wie spannend Whiskey sein kann.