Zitat von Bruno59 im Beitrag #29Wenn nicht Diageo, dann wäre der nächst logische Weg doch sicher Kirsch - oder?
Wenn Du damit meinst, dass Kirsch einer von denen wäre, die den Diageo Vertrieb als einer der "Großen" mit übernähmen, verhielte sich Diageo in D wie in UK, dann ist das sicher vorstellbar. Vor Jahren gab es schon einmal Ambitionen bei Diageo den Fachhandel "auszublenden". Einer der Account Mamagerdes hohen Hauses erklärte mir seinerzeit, dass eine Aktion im A10 Center mit Smirnoff Wodka mehr bringt als eine Aktionim FH mit den Classic Malts zu machen. Ich habe ich ihm dann erklärt, dass ich gerne die Vertriebskosten von Diageo senken und nichts mehr direkt bestellen werde. Als der Kollege endlich weg war genügte ein kurzer Anruf beim "alten" Kirsch, zu dem ich ein excellentes Verhältnis hatte, um für die Folgezeit die Versorgung klarzustellen. Ich bekam die nahezu identischen EK Preise und Kirsch einen nicht unerheblichen Zusatzumsatz bei Diageo. Nach einem Jahr stand dann Diageo mit neuem Personal vor der Tür und plötzlich funktionierte alles wieder, und zwar deutlich besser. In den Folgejahren stieg mein Umsatz...ausschließlich mit Whisky, nix Smirnoff...in den Bereich sechsstellig. Was so eine gute Zusammenarbeit mit einem fähigen Außendienst so alles bewirken kann. Der Kollege mit der A10 Aktion wurde übrigens im Marketing nach oben "gelobt". Und noch eine Geschichte, als Diageo noch UDV hieß. Als ich Dieter Kirsch wieder einmal besuchte, war er gerade im Gespräch mit einem dieser Account Manager, den ich auch gut kannte. Als er das Büro von DK verließ, war sein Hemd durchgeschwitzt und er lief mit leerem Blick zu seinem Auto, ohne mich auch nur wahrzunehmen, geschweige denn zu erkennen. Die Frage, was er denn mit dem Mann gemacht habe, beantwortete DK in etwa so: >>Ich habe ihm gesagt, was ich bis zum Jahresende noch garantiert abnehmen werde. Dann habe ich ihm meine "Preisvorstellung" genannt, die bei Nichterfüllung zu Käufen im Ausland führen würde. Dann änderte er seine Gesichtsfarbe.<< Und wie nicht anders zu erwarten bekam DK seine Ware zu dem "gewünschten" Preis. UDV hatte Umsatzdruck, deren Geschäftsjahr endete am 30.Juni, und der Herr Manager konnte noch seine Zahlen aufhübschen. So lief das damals in der guten alten Zeit...
rot und blau sind Ironie und Wirklichkeit >>Ich bin H Ä N D L E R<< wie Lord Voldemort dessen Name nicht genannt werden darf... 25.Whiskyherbst 13/14 September 2024 in der Malzfabrik Berlin
Zitat von LeChiffre im Beitrag #18Richtig, und ich kenne genug Leute außer mir, die seit 2-3 Jahren nur noch gähnend die Releases zur Kenntnis nehmen - und probiert man doch immer mal die ein oder andere Pulle davon, wird man eigentlich fast immer enttäuscht mit Blick auf PGV.
@LeChiffre Das liegt m.E. teilweise an der Übersättigung des Marktes und damit starker Konkurrenz, von denen nicht wenige wirklich besseres PLV bieten. Teilweise scheint mir die konzeptionelle Ausrichtung sowohl der Serie als auch der einzelnen Abfüllungen immer dröger zu werden. Dennoch, neben einigen wenig überzeugenden Abfüllungen stehen ganz vorzügliche. Das schwankt freilich von Jahr zu Jahr. 2022 fand ich keinen einzigen kaufenswert, 2021 jedoch gleich mehrere (und der Mortlach 13 SR ist mein persönliches Highlight, das von vielen erst gar nicht probiert wurde...).
Ich hoffe, dass in post-Covid/Rezessions-Zeiten und generell rückgehendem Käuferdrang Diageo die SR überdenkt, weg vom Sammler bzw. Investor, hin zum Genießer, der etwas Extravagantes, Anderes haben will. Das Potential wäre da.
...und ein paar der Premieren-Events waren schon richtig stark, insofern bin ich natürlich etwas voreingenommen.
"Verfallen wir nicht in den Fehler, bei jedem Andersmeinenden entweder an seinem Verstand oder an seinem guten Willen zu zweifeln." (Otto von Bismarck)