Vorab: Mein erster Jahrgangs-Whisky, den ich zuhause als große Flasche im Regal stehen habe und endlich den Mut gefunden habe, ihn zu öffnen. (Der Rest schlummert noch seelenruhig.) Aber gut, immerhin konnte ich ein kleines Glen Mhor-Tasting daraus machen, also durchaus sehr lohnenswert. Jedenfalls war es ein ziemlich besonderer Moment.
Nase: Nachdem der Korken unversehrt aus der Flasche gekommen ist und beim Eingießen nichts verschüttet wurde, konnte sich die Nase an leichten Gräsern und Kräutern wie von einer Blumenwiese erfreuen, gefolgt von Zitrus-Aromen und altem Holz. Dahinter verbergen sich Fruchtaromen von reifen Äpfeln, etwas Aprikose und eine klebrig-harzige Süße.
Gaumen: Für 43% ein durchaus kräftiger Antritt mit klebriger Frucht, dahinter Kräuter und nasse Gräser und auch wieder Zitrus-Aromen, Zitronenmelisse und etwas Nuss-Schale.
Abgang: Leichte Bitterkeit, klebrige Süße und etwas Holz. Hallt durchaus etwas nach.
Fazit: Überraschenderweise hat der 1980er Glen Mhor im gesamten Tasting sehr zu überzeugen gewußt und uns am Ende auch am besten gefallen. Das freut mich einerseits, daß der Raritäten-Bonus gut angelegt ist, andererseits daß ich die kommende Zeit einen wirklich leckeren raren Tropfen griffbereit weiß und außerdem noch eine geschlossene Flasche für später stehen habe. =)
-- "Whisky verlangt – wie eine schöne Frau – Wertschätzung. Du schaust zuerst, dann ist es Zeit zu trinken." (Haruki Murakami)