wie jeder andere Whiskynerd träumte auch ich einst vom eigenen Fass. Anfang 2023 konnte ich dies realisieren. Nach dem Erfolgreichen Ende von Projekt 1 "Mystery Islay" war es schon abzusehen, dass Projekt 2 gleich darauf folgen wird und das wird noch größer.
Da ich der unkonventionelle Typ bin wird auch dieser Whisky wieder etwas spezielles:D Triple-Cask Sozusagen. 26 Monate im Bourbon Barrel, 1 Monat im Islay-Maulbeerbaumfass, Mindestens 9 Monate im Hirschblutwein-Maulbeerbaumfass
Was für ein Fass/Fässer? Über 2 Jahre reifte es im Bourbon Barrel und anschließend benutze ich wieder das Maulbeerbaumholz-Fass! Warum? Der rauchige "Mystery Islay" war vorher drin und der Hauch an Rauch im Fass würde dem Roggenbrand bestimmt gut tun. Zumal mag ich Maulbeerbaumholz in der Aromatik irgendwie.
Was für ein New Make? Dieses mal kam ich an (>2 Jahre/26 Monate) im Bourbon Barrel vorgereiften Bio-Roggenbrand (ca. 58% alc.) aus Sachsen ran und somit war klar, dass es dieses mal ein regionales Projekt wird mit regionalen Weinfinish.
Welche Vorbelegung? Ich wollte etwas einzigartiges und passendes zu Sachsen, also habe ich mich kurzum für den "Hirschblutwein" der Kelterei Sachsenobst entschieden. Dieser ist nicht nur ein DDR Klassiker, sondern auch aus meiner Stadt/Region. Ich erhoffe mir Fruchtigkeit und etwas DDR-Charakter.
Der Bio-Roggenbrand wurde am 13.03.2023 um ca. 22Uhr ins Fass gefüllt. Damit er sich Whisky nennen darf, muss er noch insgesamt 305 Tage (9,8 Monate) im Fass gelagert werden, allerdings werde ich ihn mimimum 310 Tage (10 Monate) Lagern. Sicher ist Sicher :D
Davon verbrachte er (Stichtag 13.04.2023) 31 Tage (1 Monat) im "Mystery Islay"-Fass für die gewisse "Rauchigkeit" und lagert vorerst wieder im verschlossenen Kanister, damit die eigentliche vorbefüllung nun in das kleine Fass kommt. Geplant ist, dass der Wein das Fass nun 4-6 Monate weiter "Auslaugt/Entholzt" und mehr Fruchtweinaromen reinspielt. Danach kann dann der Whisky zur (meiner Sicht aus gesehenen) perfektion reifen.
Seit dem 13.04.2023 ist das Fass mit dem Hirschblutwein der Kelterei Sachsenobst befüllt und lagert in meinen Kalten, dunklen Keller. 42 Tage durfte der Wein in seinem Ursprungszustand verbringen (<10% alc. wegen der Fasslagerung.) Danach wurden 400ml zur Kostprobe entnommen und diese durch 350ml 90-Prozentigem Primaspirt aufgesprittet (Schimmelvorbeugung). Der Alkoholgehalt beträgt nun etwa <16% alc.
Jetzt muss die Hirschblutwein-Vorbelegung mindestens 3 weitere Monate im Fass verbringen (Maximal 9 Monate).
Auch für Projekt Nummer 2 habe ich schon die Grundidee zum Etikett und weiß auch schon, welche besonderen Flaschen ich dafür holen werde. Ich werde hier (Und auch bei Whisky.de) hin und wieder Updates posten um euch wissen zu lassen wie das Projekt 2 von statten geht.
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Last but not least die Tastingnotes des "Newmake Bio-Roggenbrand 26 Month"
Geruch: Malzbonbon, etwas leckere natürliche Süße (Richtung Stevia/Birkenzucker) und Kräuteraromen.
Geschmack: Intensiv, vom Aroma aber leicht und etwas süffig mit Kräuternuancen. Erinnert noch an Fass-Korn (Was es momentan ja auch ist).
Die Vorbelegung ist nun seit über 6 Monaten im Fass und bearbeitet das Holz des Fasses wie gewünscht. ich werde spontan entscheiden, wann ich den Wein entnehmen und durch den noch Newmake ersetze.
am 14.11.23 habe ich nun endlich den Wein aus dem Fass entlassen und den Roggenbrand da reingeschüttet.
Aber erstmal war ich baff: Das Fass hatte Korrosionserscheinungen und scheinbar versuchte auch der Wein aus dem Fass zu fliehen. Um diesen Trend entgegenzuwirken wurden alle Korrosionen mit Stahlwolle entfernt, gesäubert und alle Fassringe wurde ringsum mit Fassdichte behandelt. Nun werde ich 1-2x Monat ein Fasscheck machen. Der Brand muss nun (Stand 14.11.23) noch 279 Tage ruhen, bis er sich Whisky nennen darf.