Nase: Warmes Gebäck mit Rosinen und Pflaumen und auch einer Spur Zimt strömt in die Nase. Sofort danach kommt Vollmilchschokolade und Eiche. Die Eiche zeigr sich durch eine aromatische Würze, die nicht für sich steht und andere Aromen bekämpft, sondern wunderbar ins Gesamtbild passt.Nach einiger Zeit wandelt sich die Pflaume in eine Zwetschge. Es wird süßer, bleibt aber eher auf der trockenen (nicht jedoch herben) Seite. Wärme und Zeit bringen in Kirschsaft gedrängtes Leder hervor. Es wird süßer, die dunklen Früchte sind jetzt schon überreif und angedatscht. Feige kommt dazu. Der Alkohol stört nicht, gibt den Früchten aber einen Stich. Die Eiche ist so gut eingebunden, dass man sie fast überriecht. Rum-Traube-Nuss-Schokolade mit Muskat-Streußel.
Gaumen: Saftig, voll mit weit überreifer Kirsche. Süßliche Kräuter kommen sofort nach. Rosmarin und Schokolade. Die Kräuter übernehmen den Gaumen. Doe Süße mit dabei erinnert sn Kräuterbonbons. Der Gaumen bleibt erstaunlicherweise jenseits von herb. Die Kräuter sind gefällig und schwer auseinander zu halten. Eher weniger Muskat, eher mildere Kräuter. Dill, Koreander und etwas Zimt. Es ist ein frisch-milder Kräuter-Mix.Auch im Nachschmecken ist es dieser Kräuter-Mix, der zusammen mit Leder dominiert. Der zweite Schluck ist dann doch tatsächlich herber. Eiche kommt jetzt schließlich dazu. Sofort nach dem Schlucken wird der Gaumen aber wieder süß, fruchtig und ledrig.
Abgang: Lang, süß, fruchtig mit dezenter Zartbitterschokolade und Leder.
Bewertung: Grandios! Das trifft ziemlich genau meinen Geschmack. Es gibt nichts zu kritisieren. Eine sündhaft tolle Kombination der herben und der schmeichelnden Seite eines im Sherryfass gereiften Whiskys. Es gibt sagenhafte 95 Punkte! Das ist Whisky-Geschichte.