Ralfys vor kurzem erschienenes drittes Buch. Es beschreibt seinen Werdegang als Bestatter. Wie er dazu kam, was er erlebt hat. Sehr tiefgründig beschrieben. Auch wie er sich immer mehr von seinem Job in dem Riesenladen Co-Op entfernt hat und ihn schlussendlich aufgrund der Pflege seiner Mutter aufgegeben hat. Interessant auch, dass er sich fast parallel von seinem Job auch von seinem Whisky Club in Glasgow entfernt hat aufgrund von Einflüssen und neuen Mitgliedern - kurz zusammengefasst "Bottleflipper & Co.". Whisky ist nur Randbereich des Buches, kommt dennoch ausreichend vor. In seinen Beschreibungen seines Jobs, Situationen habe ich mich vielfach wieder gefunden. Spannend auch die Einblicke in angelsächsische Bestattungskultur für mich. Aber auch wenn man beruflich damit nicht verbunden ist, finde ich das Buch sehr empfehlenswert.
Nur wo du zu Fuß warst, bist du wirklich gewesen. J.W.v.Goethe
Ich bin gerade mittendrin. Die Beschreibung von @Eggi kann ich voll und ganz bestätigen. Zu ergänzen wäre vielleicht noch, dass das Buch nichts für schwache Nerven ist, es wird ja aus der Tätigkeit des Bestatters recht detailliert berichtet und die Fälle können einem schon nahe gehen - Ralfy versteht es, Situationen recht eindrücklich zu beschreiben.
Eine bessere editorische Arbeit hätte gut getan: mir fallen hin und wieder Tippfehler auf und einige sprachliche Eigentümlichkeiten hätte man vielleicht glätten können. Die ständige Verwendung von "wee" als Adjektiv für alles Erdenkliche wird ja sogar von zwei auf dem Backcover zitierten Besprechungen auf die Schippe genommen.
Neben der Beschreibung der Bestattungsriten finde ich auch die Eindrücke aus dem Arbeitsleben spannend, auch das unterschwellige Klassenbewusstsein als "working class" und die einher gehenden Konfliktsituationen.