Nase: Die Nase ist elegant und sehr fein, zugleich jedoch auch unheimlich facettenreich und tief. Sehr schnell wird klar, hier gibt es mehr zu entdecken, als man im direkten Erstkontakt meinte. Sich Zeit zu nehmen und in die Tiefe zu gehen, das ist hier wirklich eine große Freude. Vom Alkohol ist praktisch nichts zu spüren. Würzige Vanille, Sommerblütennektar, getrocknete Ananas, Bratapfel, Bananenquark, eine salzig-mineralische Meeresbrise, Zitronenzesten, Quittenbrot, Lavendelhonig, ein Hauch Melisse, Pfirsichkonfitüre, frisch-geschnittene Zweige, Birnensaft, reife Kirschen (direkt vom Baum gepflückt), eingelegte Erdbeeren (nur zart), Baklava, frische Pistazien, salziges Karamell, feine Eichenwürze.
Gaumen: Kräftiger, prickelnder Antritt. Kleidet mit seiner herrlichen Öligkeit direkt den ganzen Mundraum aus und regt auch ordentlich den Speichelfluss an - als ob sich die Flüssigkeit in kürzester Zeit im Mund verdoppelt. Der Alkohol ist wieder toll integriert. Vanille, weißer Pfeffer, reife Äpfel, Dattelmus, Karamell, Malz, frische Ananas, Birnenkompott, wieder die frischen Kirschen, Zitronensaft, saftiger Napfkuchen, Baklava, Honig, Melisse, Ingwer, Lavendel, Salzblüten, Walnüsse, facettenreiche Eichenwürze.
Abgang: Mittellanges bis langes, angenehmes Finish. Ausufernde Vanille, reife Äpfel, Ingwerplätzchen, getrocknete Ananas, Eichenwürze. Ein paar Minuten nach dem letzten Schluck kommt auch noch mal ordentlich Pfirsich dazu.
Stille Wasser sind tief - sogar richtig tief in diesem Fall. Erst ein zartes Pflänzchen, das jedoch bemerkenswert harmonisch und geschliffen daherkommt, und das sich dann, nach und nach, und immer mehr, entfaltet, um seine Vielschichtigkeit Schritt für Schritt zu offenbaren. Großartig! Lädt ein zum Nachschenken! Hier hätte gleich richtig Lust überschwänglich zu werden und mit 20cl einen ganzen Abend, vielleicht auch eine ganze Nacht, zu verbringen.