Noten von frisch geschlagenem Holz, grüne Zweige, Quittengelee und Malz, getrocknete Aprikosen, Gummibärchen und Weingummis. Der Geruch von Schnittblumen, wie er einem beim Betreten eines Blumenladens entgegenweht. Frische Pfirsiche, Zitronenkuchen. 84
Geschmack Angenehm frischer und knuspriger Antritt, dabei aber eine gewisse Cremigkeit vor sich her schiebend. Frischer Sauerteig, Malz, Toffee, Zitrussaft, getrocknete Aprikosen, Vanille, etwas salzig. Rasch breitet sich holzige Trockenheit aus, verdrängt die Früchte, gewinnt die Oberhand. 83
Abgang Gut und lange gelagertes Holz, hier günstig abzugeben. Wirklich alt ist er ja nicht, woher bloß kommt diese unglaubliche Trockenheit? Immerhin ein Ex-Bourbon Cask, da sollte viel mehr Vanille und Honig zu finden sein. 82
Fazit Vor einer Woche hatte ich mich schon einmal an Verkostungsnotizen versucht. Allerdings hatte ich da noch leicht schimmelige Aprikosen in der Nase, und tatsächlich auch dies: - „Vergorene Milch? Das wäre mal ein völlig neuer Eindruck in der Nase. Jedenfalls ist da ein Aroma, das ziemlich „drüber“ wirkt, zumindest anfangs, denn nach einer Weile ist dieses Aroma, dieser Eindruck vollkommen verschwunden und stattdessen…“ Es muss Tagesform gewesen sein oder etwas, das ich zuvor gegessen hatte, hat auf merkwürdige Weise mit dem Whisky reagiert, denn danach trat dieses Phänomen nicht mehr auf. Noch ein wenig jung, der Gute, aber wie der Single Pot Still mit sehr guten Anlagen und Potenzial für die Zukunft. Ballykeefe verzichtet auf Farbe, Kühlfilterung und Bullshit-Marketing. Grain to glass („Single Estate Whiskey“), Single Cask, 46%, der Preis (~45,-) geht vollkommen in Ordnung.
Aroma: Süß und grasig im Antritt. Frisch gehobelte Fichtenbalken. Er wirkt zunächst jung aber durch das ungewöhnliche Aromenprofil auch spannend. Blind hätte ich auf ein Süßweinfinish getippt. Nach ein paar Minuten kommt auch das Bourbonfass zum Vorschein und Zitrusnoten oder eher Brause...
Geschmack: Aromatisch aber etwas kratzbürstig im Antritt. Dann kommen schöne Bourbonnoten und wieder die Zitronenbrause. Richtung Abgang auch die gehobelten Fichenbalken. Aus kratzbürstig wird beim 2. Schluck ein Prickeln.
Abgang: Mittellang mit harzigen Noten und wieder der Eindruck von Süßwein. Ganz zum Schluss leicht bitter
Fazit: Da hat eine junge Brennerei wieder ganze Arbeit geleistet. Alt kann der Whisky nicht sein aber er hat schon einiges zu bieten. mir gefällt er gut. Es lohnt sich immer mal wieder nach Irland zu schauen
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.