Alter: k.A., aber nicht jünger als 7-8 Jahre Brenndatum: - Abfülldatum: - Fasstypen: Ex-Bourbon & Sherry Casks Alkohol: 40% Vol. Preis: ~23,-€ Vormals Jameson Crested Ten, seit 2016/2017 nur noch Jameson Crested
Nase Eine schöne würzig-karamellige Nase, die - lässt man sich unvoreingenommen darauf ein (was zudem am besten funktioniert, wenn man fassstarken Whisky mal für ein paar Tage nicht anrührt) - einiges zu bieten hat. Wenn die Rezeptur noch die gleiche wie beim Crested Ten sein sollte, beträgt das Verhältnis Single Pot Still Whiskey zu Single Grain 60 zu 40. Und ich meine, dass der Crested in der Nase im Vergleich zum Jameson Original tatsächlich wesentlich würziger ausfällt. Vanille, Karamell, Orangenschalen, ein Gewürz-Mix aus Thymian und Rosmarin, Schnittblumen. Je länger man ihn im Glas ruhen lässt, umso mehr Aromen setzt er frei. Nun Toffee, Café au Lait, Marzipanbrot, Vollmilchschokolade.
Geschmack Cremiger und weicher Antritt, die 40% lassen hier nichts anderes zu. Vanille, Karamell und Honig, dezente Würze, die auf der Zunge wesentlich zurückhaltender ausfällt als in der Nase. Gleichwohl: es ist genügend Intensität vorhanden, zudem kommen nun auch noch Trockenfrüchte und etwas Lederaroma.
Abgang Zum Ende hin kommt frisches Holz, er ist zunehmend würzig, Vanille und Karamell, Trockenfrüchte.
Fazit Ursprünglich füllte Jameson seinen Whiskey nicht selbst ab, sondern verkaufte ihn fässerweise an Pubs und Bonders. 1963 war es, dass Jameson erstmals selbst abfüllte und unter eigenem Label vermarktete, und zwar den Jameson Crested. Auch jetzt noch, nachdem 2016/2017 das „Ten“ im Namen fallengelassen wurde, ist dies eine aufgebohrte Variante des Jameson Original. Während Letztgenannter nach Aussage der Brennerei mindestens vier Jahre lang reifte, soll die minimale Reifezeit beim Jameson Crested bei sieben bis acht Jahren liegen. Ein Vergleich zwischen einem 2022er Jameson Original und einem 2021er Jameson Crested lässt mich zu dem Schluss gelangen, dass dem immer noch so sein könnte. Jedenfalls macht der Crested für um die 23€ enormen Spaß, insbesonders in der Nase.
Aroma: Süß und fruchtig im Antritt. Süßer Weingummi, Orangen, frische Kräuter (ein bisschen ätherisch) und eine Prise Pfeffer. Insgesamt sehr leicht und wenig Eichenwürze.
Geschmack: Süß im Antritt. Zuckerwatte und Weingummi. Hier zeigt sich die Eiche und auch leicht der würzige Pot Still Charakter. Etwas Pfeffer und auch die leicht ätherische Kräuternote.
Abgang: Mittellang klingt er würzig süß aus. Und für mich immer der Eindruck von Weingummi.
Fazit: Ein richtig schöner Blend und für etwas um die 20,-€ ein richtig tolles PGV. Viel jünger als 10 Jahre würde ich den nicht schätzen.
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.