Nase: Nicht ganz so rund in der Nase, wie die 16-jährige Standardabfüllung, die ich zum Vergleich im Glas habe, dafür aber auch deutlich vielschichtiger. Der Rauch ist ähnlich intensiv und doch wirkt er nicht so elegant, sondern eher etwas schmutziger, da er mit einer feinen, aber deutlichen Schwefelnote daherkommt, die - meiner Wahrnehmung nach - in Richtung Zündholzkopfaroma und Schwarzpulver geht. Aber insgesamt auch lecker. Ich mag das! Lagerfeuer am Strand, glühendes Holz, feine Asche, salzige Meeresbriese, Streichhölzer und Zündschnüre, eingelegte Kirschen, Glühweingewürz, Zimt, verbranntes Karamell, Malz, rote Grütze, Anis, Honig, Vanille, frisch ausgepackter Pumpernickel, würzige Eiche. Wärmer werdend kommt noch eine fruchtig-säuerliche Note hinzu, die mich an eine reife Kiwi erinnert.
Gaumen: Kräftiger und pfeffriger Antritt, leicht öliger Körper - regt den Speichelfluss an. Räucherkammer am Meer, Speck, verbranntes Karamell, wieder Streichhölzer und Zündschnüre, zerbröselte Vanillestangen, eingelegte Kirschen und Pflaumen, Himbeeren, Lakritz, Anis, Teer, Kiwi, Eichenwürze und tatsächlich auch Röstzwiebeln.
Abgang: Mittellanges Finish. Karamellisierter Rohzucker, Lakritz, Vanille, Schwarzbrot, Schinken und ein Hauch Kirsche.
Kommentar: Eine Abfüllung mit Ecken und Kanten, die bestimmt nicht everybodys darling ist. Parallelen zu den Standardabfüllungen gibt es in jedem Fall und ich finde es um so schöner, dass - als Ergänzung - hier noch richtig schmutzig-anmutende Noten hinzukommen. Dass es zu dieser Abfüllung aber auch Notes gibt, in denen ausdrücklich betont wird, dass hier sicherlich KEIN Schwefel zu finden sei, das sorgt bei mir ernsthaft für Erstaunen und Verwunderung.