Port Ellen 1981 - 2000, 18 Jahre, 52,7% alc. Abfüller: Douglas Laing für Alambic Classique. Ausbau: Sherryfass
Nase: Spannend, überhaupt nicht maritim. Der Port Ellen beginnt mit Astwerk, Waldboden und modrigem Eichenholz. Dazu kommen Torfrauch, Schinken und etwas glühende Holzkohle, mit der Zeit kommen Kunstleder und Gummistiefel dazu. Abgerundet wird der Eindruck durch Kräuterbonbons, Kirschwein und etwas Grapefruit.
Gaumen: Viel Torfrauch und etwas Schwefel, intensiv und aromatisch. Latschenkiefern, Streichhölzer, verbranntes Karamell. Dazu Thymian, Majoran und eingekochte Himbeeren. Der Port Ellen wirkt sehr süß und fast schon zuckrig, Maraschino-Kirsche und Kandis treffen es ganz gut. Abschließend finde ich Bittermandelöl.
Abgang: Lang, viel weniger komplex als als auf dem Gaumen. Dünner Kaffee, etwas Kakao und Eichenholz.
Fazit: Ein schön dreckiger Port Ellen, zumindest für Liebhaber von leichten Schwefelkomponenten. Der Abgang wirkte etwas simpel, aber insgesamt ein richtig schöner Whisky. 88/100 Punkte (2022)
Nase: Eine sehr eigenständige Nase und außergewöhnliche Aromen-Zusammenstellung. Der Rauch eines entfernten Lagerfeuers, zusammen mit Schinken aus einer Räucherkammer und dazu verbranntes Tropical-Fruit-Weingummi. Aber es gibt noch andere spannende Noten, die mich an einen Waldspaziergang erinnern: Farne, feuchtes Laub im Herbst, geschnittenes Gras, frische Baumrinde. Nach einiger Zeit im Glas kommen doch noch ein paar maritime, leicht mineralisch-salzige Noten ins Spiel, zusammen mit einem Hauch Mango und Maracuja, etwas Minze und eine Spur Karamell.
Abgang: Mittellanges Finish, etwas herb mit einem süßlichen Touch. Räucherkammer, Honig, Karamell, Zitrusaromen, Asche und ein bisschen dunkle Schokolade.
Eine interessante aber auch sehr spezielle Abfüllung mit leicht-schmutzigem Charakter. Definitiv nicht everybody's darling. Vor dem Öffnen der Flasche unbedingt ein Sample verkosten!