Nase: Der Ersteindruck ist recht eigenwillig: helle angegorene Früchte treffen auf Honigwein. Ich muss an leicht angefaulte wachsige Lageräpfel respektive Apfelwein denken. Diese gärige Apfelnote ist derart intensiv, dass ich ein wenig brauche, um weitere Facetten zu greifen. Unterschwellig schwingen Malz und Stroh mit. Und dann sind da noch Gewürze und Kräuter. Majoran, Estragon, Muskatnuss und Zimt formen eine etwas schräge Mischung. Intensiv ist die Nase. Und eigenwillig auch. So rechte Lust, zu probieren mag aber nicht aufkommen. Ich fürchte einen vergorenen Apfelwein im Whiskypelz. Eine bewusst lange Standzeit mildert den Fehlnoteneindruck leider nur wenig. Ich glaube, ich muss da jetzt durch.
Mund: Ölig und intensiv trifft der Tropfen auf die Zungenspitze. Von der ersten Sekunde an ist er mir dabei geschmacklich aber leider echt zuwider. Die Befürchtungen der Nase werden fast noch übertroffen. Apfelwein, vergorene Äpfel und ein echt ausgeprägter chemischer Geschmack, den ich kaum beschreiben kann, lassen meine Gesichtszüge entgleiten. Da hilft auch das bisschen Honig nicht. Für einen Moment überlege ich ernsthaft, das ganze abzubrechen und den Mund auszuspucken. Schlußendlich nehme ich aber meinen Mut zusammen und ziehe diesen einen Schluck durch. Eine weitere geschmackliche Beschreibung erspare ich mir an dieser Stelle. Entweder mit meinem Sample ist etwas falsch oder ich reagiere hier und heute zutiefst allergisch gegen eine der Geschmackskomponenten.
Abgang: Das Finish ist mittellang. Leider. Bei diesem Geschmack wäre kurz bis gar nicht ideal gewesen. Glücklicherweise verfliegt die Chemiedröhnung im ersten Drittel des Nachgeschmacks. Was dann bleibt, ist eine schiere Überraschung: Apfelwein und vergorene Äpfel. Noch was? Ach ja: zerkaute Apfelkerne. Von mindestens fünf Äpfeln.
Charakter: Freunde des Apfelweins und all diejenigen, die davon träumen, auf einer Handvoll Apfelkerne herumzukauen, mögen hier auf ihre Kosten kommen. Ich nicht.
Bewertung: So gar nicht meins. Auch, wenn ich es ungern schreibe. Für mich eher katastrophal denn mangelhaft. Diese Directors Reserve muss von einem Gewerkschaftsfunktionär mit speziellen Grüßen an den Director angerührt worden sein. Entsprechend gibt es von mir heute 60 Punkte.
Zitat von matts im Beitrag #2Glen Grant 21y Directors Reserve (WID 23628)
Farbe: Yellow gold
Nase: Der Ersteindruck ist recht eigenwillig: helle angegorene Früchte treffen auf Honigwein. Ich muss an leicht angefaulte wachsige Lageräpfel respektive Apfelwein denken. Diese gärige Apfelnote ist derart intensiv, dass ich ein wenig brauche, um weitere Facetten zu greifen. Unterschwellig schwingen Malz und Stroh mit. Und dann sind da noch Gewürze und Kräuter. Majoran, Estragon, Muskatnuss und Zimt formen eine etwas schräge Mischung. Intensiv ist die Nase. Und eigenwillig auch. So rechte Lust, zu probieren mag aber nicht aufkommen. Ich fürchte einen vergorenen Apfelwein im Whiskypelz. Eine bewusst lange Standzeit mildert den Fehlnoteneindruck leider nur wenig. Ich glaube, ich muss da jetzt durch.
Mund: Ölig und intensiv trifft der Tropfen auf die Zungenspitze. Von der ersten Sekunde an ist er mir dabei geschmacklich aber leider echt zuwider. Die Befürchtungen der Nase werden fast noch übertroffen. Apfelwein, vergorene Äpfel und ein echt ausgeprägter chemischer Geschmack, den ich kaum beschreiben kann, lassen meine Gesichtszüge entgleiten. Da hilft auch das bisschen Honig nicht. Für einen Moment überlege ich ernsthaft, das ganze abzubrechen und den Mund auszuspucken. Schlußendlich nehme ich aber meinen Mut zusammen und ziehe diesen einen Schluck durch. Eine weitere geschmackliche Beschreibung erspare ich mir an dieser Stelle. Entweder mit meinem Sample ist etwas falsch oder ich reagiere hier und heute zutiefst allergisch gegen eine der Geschmackskomponenten.
Abgang: Das Finish ist mittellang. Leider. Bei diesem Geschmack wäre kurz bis gar nicht ideal gewesen. Glücklicherweise verfliegt die Chemiedröhnung im ersten Drittel des Nachgeschmacks. Was dann bleibt, ist eine schiere Überraschung: Apfelwein und vergorene Äpfel. Noch was? Ach ja: zerkaute Apfelkerne. Von mindestens fünf Äpfeln.
Charakter: Freunde des Apfelweins und all diejenigen, die davon träumen, auf einer Handvoll Apfelkerne herumzukauen, mögen hier auf ihre Kosten kommen. Ich nicht.
Bewertung: So gar nicht meins. Auch, wenn ich es ungern schreibe. Für mich eher katastrophal denn mangelhaft. Diese Directors Reserve muss von einem Gewerkschaftsfunktionär mit speziellen Grüßen an den Director angerührt worden sein. Entsprechend gibt es von mir heute 60 Punkte.
... vermute das der schon drüber war (falsche Lagerung, zu lange offen ...) @matts
Ja, das denke ich auch @Wummy . Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es an dem Sample lag, denn so kenne ich Glen Grant eigentlich auch nicht. Insofern bitte meine Notes vor diesem Hintergrund werten.