Nase: Erst einmal sehr viele Gräser, pflanzlich mit feuchter Erde. Ich denke da an eine Frühlingswiese nach kurzem Regenschauer. Daneben finde ich dann Mirabellen, Grapefruit und Limetten, etwas Vanillepudding und abgestandenen Pfefferminztee. Mit etwas Zeit entwickelt sich Rhabarber, die Minze wird daneben stärker.
Gaumen: Süß, frisch und sauber. Malz, Malzzucker, verschiedene Zitrusfrüchte und rote Johannisbeeren. Dazu parfümierte Kräuteraromen, ein wenig unreife Aprikose und wieder verschiedenste Gräser. Im Hintergrund ganz zarte Vanille, die pflanzlichen Aromen bleiben vordergründig.
Abgang: Mittellang bis lang, weiterhin pflanzlich und kräuterartig mit einem Hang zu Zitrusfrüchten, einiges an Menthol.
Fazit: Blind hätte ich diesen Glenkinchie nicht einmal halb so alt geschätzt, ein doch recht spaßiger und spaßiger und spannender Vertreter der Brennerei. 84/100 Punkte (2022)
glenkinchie1987CA.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) notesofmalt.com / Hintergrundbild magic_slim (Grüße in das Nachbarforum)
Nase: In der Nase bringt der Alkohol erstaunlich viel Schärfe mit. Sehr prägnante Zitrusnoten bestimmen das Aroma, die teils ins Künstliche abdriften und mich an Spülmittel mit Zitrusduft erinnern. Daneben auch leicht säuerlich-stechende Noten, die einem auch bei einem Spaziergang entlang an einer historischen Gerberei begegnen würden, um es mal möglichst positiv auszudrücken. Daneben auch noch leicht grasige Noten, Minze, Zitronenbonbons, ein Hauch Vanille.
Gaumen: Auch beim Antritt schiebt der Alkohol ordentlich. Der Körper weist eine sehr schöne Cremigkeit auf. Zitronen, Malz, Minze, Apfel-Kaugummi, Zitronenspülmittel, Karamell, Rohrzucker, Linoleum, Aprikosensaft, Schwedenkräuter.
Abgang: Mittellanges Finish. Zu Beginn des Abgangs verbleiben noch ölige Tropfen im Mund, neben einer ordentlichen Portion Schärfe. Es verbleiben künstlich-anmutende, leicht trockene Zitrusaromen, grüner Apfel, Karamell, etwas Eiche.
Hervorheben kann ich hier den cremigen, leicht öligen Körper. Fühlt sich richtig schön am Gaumen an. Die mitschwingenden Aromen sind leider keine Gaumenschmeichler und kommen zum Teil stechend, zum Teil künstlich daher. Der Alkohol wirkt so ungestüm, dass ich im Blindtasting vermutlich auf auf weit über 55% Vol. geschätzt hätte.