Top 5 2018|2019|2020|2021|2022|2023|2024 'Do you believe in ghosts?' 'Only the ones provided by Jameson.' (Ken Bruen) Whisky is liquid sunshine. (G.B. Shaw)
Nase Oh, was ist das denn? Kaum Rauch, nur sehr dezente Süße, die noch nicht einmal unbedingt in die Richtung roter Früchte tendiert - Longrow? Echt jetzt? Hier hilft auch Zeit im Glas nicht, denn da kommt auch nach einer Weile kaum etwas außer etwas Leder- und Tabaknoten und ein bisschen was an Heidelbeeren. 82
Geschmack Hier haben wir nun schon eher einen Longrow Red, wie man ihn bisher gewohnt war: speckiger Rauch, rote Johannisbeeren, Brombeeren, Himbeeren, gewürzt mit Kerbel und Estragon, dazu Leder und getrocknete Tabakblätter, trockene Eichendielen und später noch saftige Sultaninen und getrocknete Aprikosen. 88
Abgang Im Abgang, den man gerade noch als mittellang bezeichnen kann, trocken und mit herben, fast bitteren Kräutern und Gewürzen. Von den Früchten keine Spur mehr, dafür nun aufkommende Mentholnote und richtig viel trockenes Holz. 82
Fazit Da habe ich mir diesen Whisky extra für einen Sonntagmorgen aufgespart, um ihm, die Geschmacksknospen lediglich durch ein Frühstück belastet, die gebührende Ehre (warum eigentlich?) zuteil werden zu lassen, und dann so etwas. Die Nase als gediegen zu bezeichnen würde ihr nicht gerecht werden, denn sie ist schlicht und einfach nur langweilig. Für mich eine nahezu erschreckende Erfahrung bei einem Longrow, zumal bei einer Ausgabe der Red-Reihe, deren Ausgaben ich in den vergangenen Jahren immer sehr gelungen fand. Da auch der Abgang einiges zu wünschen übrig lässt, kann auch der gute (nur gute, müßte man eigentlich sagen) Geschmack das Gesamtergebnis nicht maßgeblich positiv beeinflussen.
84/100
(Zur Verifizierung meiner Geschmacksknospen habe ich mir kurz nach diesem Erlebnis noch einmal einen Dram des Longrow 11 2007/2019 Port Cask 57.8% (CA) eingeschenkt und kann zu meiner Beruhigung festhalten, dass es an mir nicht liegt, denn der Cadenhead‘s Longrow ist seine 90 Punkte, die ich ihm verpasst hatte, noch immer wert.)
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Ich habe gestern Abend das Whisky Battle #4 von Simple Sample nachgeholt. Dabei treten pro Runde zwei Whiskys im Direktvergleich gegeneinander an. Man weiß dabei, welche beiden Whiskys man gerade verkostet, aber nicht welcher davon welcher ist.
In Runde 3 lautete das Duell Longrow Red 15 Pinot Noir vs. Glasgow 1770 Peated. Die Farbe der beiden Whiskys ist ziemlich gleich, so dass man hier auch keine Rückschlüsse auf den Inhalt ziehen konnte.
Am Ende stimmten die Zuschauer über den Sieger ab. Dieser war zur Überraschung aller, der Glasgow 1770 Peated und das auch noch ziemlich deutlich. Das war eine große Überraschung! Wenn man jetzt noch dabei bedenkt, dass der Glasgow 1770 Peated gerade mal ~50 Euro kostet (mittlerweile auch in 70cl Flaschen), ist das schon ein ganz schöner Hammer!