Art: Single Malt Region: Islay Abfüller: Brennerei
Alter: Alter Brenndatum: Datum Abfülldatum: Datum Fasstyp/en: Sherry Butts, 1st und 2nd Fill American Barrels "Verheiratet in Sauternes Casks Alkohol: 55,2 %vol Preis: 95 Pfund (Ausgabepreis) Limitiert auf ? Flaschen 100% Islay grown barley
Top 5 2018|2019|2020|2021|2022|2023|2024 'Do you believe in ghosts?' 'Only the ones provided by Jameson.' (Ken Bruen) Whisky is liquid sunshine. (G.B. Shaw)
Port Charlotte und Sauternes - das kann doch nur was werden!
Der schöne, muffige Port Charlotte-Rauch kommt einen gleich entgegen, dahinter die schöne fruchtige Süße vom Finish. Plattpfirsich, helle Trauben und im Hintergrund eine feine Kräuternote. Der Alkohol ist perfekt eingebunden! Nach etwas Zeit und Handwärme, wird die Süße etwas schwerer und der Rauch geht etwas in Richtung Gummi.
Am Gaumen setzt sich sofort die Würze, gepaart mit dem Alkohol durch. Die süß-saure Note macht sich anschließend auf der Zunge und an den Wangen breit. Untermalt vom Rauch, der immer stärker wird.
Der verweilt sehr lange, im gesamten Mund-und Rachenraum. Etwas Kakao schiebt sich dann noch hoch.
Der ist schon sehr schön! Süß - saurer Autoreifen im Kuhstall mit ordentlicher Fruchtbeilage Wenn mich nicht so oft, wie in letzter Zeit, der Preis stören würde, hätte ich schon beim ersten Versuch ne Flasche geordert. Ein sehr guter Malt, für den mir 110€ aber dann doch etwas zu viel sind.
Vielleicht ist die Auflage ja so hoch, dass man den in ein paar Wochen, auch mal im Angebot finden kann.
Nase: Leichter Rauch breitet sich langsam im Glas aus. Gefolgt von einer kräutrig maritimen Note. Etwas bäuerlich kommt er daher. Ich glaube der kann ein paar Minuten stehen.
Nach 5 min steht der trockene Rauch im Glas. Vom Bauernhof nebenan weht die gute Landluft und vermischt sich mit dem frischen Küstenwind. Kreidig, salzig mit einem Spritzer Zitrone.
Mit Wasser verändert sich die Art der Torfnote von der dicken, unterschwelligen Rauchwolke zum gelösten Lagerfeuer am Strand in 50m Entfernung.
Geschmack: Sanfter, öliger Erstkontakt. Viel viel süßer als die Nase es vermuten lässt. Hier zeigt sich das Finish am deutlichsten meiner Meinung nach - ein Zungenschmeichler möchte man meinen. Dunkler Honig dick gestrichen auf Roggentoast. Ingwer und Schokolade. Sogar ein paar rote Trockenfrüchte blitzen kurz auf. Sehr kaubar und nach einigen Sekunden kommen langsam Kräuternoten gefolgt von Espresso.
Mit Wasser deutlich maritimer, spritziger und „wilder“. Der Ingwer nun deutlich präsenter.
Finish: Der Espresso zieht sich durch, jetzt kommt noch etwas Bitterschokolade ehe er den Mundraum trocken hinterlässt. Mittellang bis lang zieht sich der Abgang und die anfängliche Süße ist komplett verschwunden. Die herbalen, trockenen Eindrücke bleiben lang.
Mit Wasser auch hier deutlich maritim, spritzig - aber die Trockenheit bleibt.
Fazit:
Ein Malt mit dem man sich wirklich wunderbar auseinandersetzen kann. Der Alkohol ist sehr gut eingebunden und gibt man ihm Zeit offenbart er viele Facetten. Ist es einer für easy-drinking nebenbei, zum einfach so nachschenken? Für mich nur bedingt. Die lange Trockenheit am Ende, der volle Körper, die „Suche nach dem Finish“ - er verdient die Aufmerksamkeit. Und die bekam er heute. 88 Punkte