Vieux Sajous
Distillerie Chelo, Saint Michel de l'Attalaye

Art: Clairin from Cristalline Cane Juice
Region: Haiti
Abfüller: Velier

Alter: 4yo
Brenndatum: 2017
Abfülldatum: 2021
Fasstyp/en: Lustau Oloroso Casks (entirely matured on Haiti)
Alkohol: 56.7% Vol. (Fassstärke)
Preis: ~80 €

Nase: aromatisch und samtig, brauner Zucker und Zuckerrohrsaft, frisch geschnittenes Gras, Milchschokolade und -kaffe, Röstaromen, etwas nussig, Birnen, Äpfel, gelbe Pflaumen, Datteln, Tapetenkleister

Gaumen: rund und funky zugleich, Zuckerrohrsaft, frisches Gras, gelbe Pflaumen, Birne, Datteln, Milchschokolade und -kaffee, etwas nussig, Tapetenkleister

Abgang: mittellang und warm, gelbe Pflaume, Datteln, Milchschokolade, grasig, Tapetenkleister

Bewertung: aromatisch, funky, hat was und ist mal was ganz anderes: gelbe Pflaume, Zuckerrohrsaft, frisch geschnittenes Gras, Tapetenkleister und volle Sherryaromen. Das Fass war gut, der Clairin noch besser. Der macht gut Spaß ist aber auch schon fast ein wenig überladen. Das Experiment ist voll geglückt, man kann Clairin in guten Fässern also prima reifen und lagern. Da werde ich weiter nach Ausschau halten.

89/100 oder 7/10

An einem lauen Sommerabend kommt der übrigens auf 8/10.

Schade, dass die Flasche nun leer ist

Vieux Sajous Lusteau Oloroso Cask 2017 (4yo) 56,7%
Vielen Dank an @Bene37 für die FT

Nase: Zunächst rieche ich säuerliche Zitrusfrüchte und leicht angegorene tropische Früchte, direkt gefolgt von Trockenfrüchten und würziger Eiche. Etwas angebranntes Gummi, Vanille und grasige Noten. Etwas schokoladig. Nach einiger Zeit kommt dezent Tabak durch. Die dreckigen Noten treten mit der Zeit im Glas zunehmend in den Hintergrund und die Süße des Fasses kommt zusammen mit etwas Vanille deutlicher hervor und die Nase wird insgesamt deutlich gefälliger.

Geschmack: Auch im Geschmack habe ich erstmal säuerliche tropische Früchte durchmischt mit einer kräftigen Limette. Dann kommen sofort die dreckigen Gumminoten durch gefolgt von etwas Eiche und typischen Sherryfruchtaromen. Das ganze wird von einer deutlichen Grasigkeit untermalt. Durch den hohen Alkoholgehalt insgesamt sehr kräftig aber zu keinem Zeitpunkt sprittig auch wenn man ein leichtes jugendliches Prickeln auf der Zunge verspürt.

Abgang: Kräftig, grasig und leicht dreckig, mit der Mischung aus tropischen und getrockneten Früchten, die sich durch alle Bereiche zieht.

Fazit: Boar das Ding ist sehr ungewöhnlich, hat mich aber total begeistert. Ich habe selten so kräftig dreckige und grasige Aromen im Glas gehabt, außer vielleicht bei ungelagerten Clairins die für mich aber pur nicht wirklich ein Genuss sind. Dazu kommen frische leicht angegorene Fruchtnoten, ordentlich Zitrusaromen, ein noch immer merklich junges Destillat mit und deutliche Sherry und Eichenaromen. Hört sich nach ner ziemlich verrückten Kombination an. Das ist sie auch aber für mich funktioniert das wunderbar. Auf jeden Fall ein Großflaschenkandidat, falls der nochmal zu einem halbwegs vernünftigen Kurs zu bekommen ist.