Art: Single Malt Region: Highlands Abfüller: Brennerei oder UA
Alter: 8 Jahre Brenndatum: unbekannt Abfülldatum: 1980er Jahre Fasstyp/en: unbekannt Alkohol: 40 %vol (Fassstärke) Preis: ~220 - 250€ (2022)
Die 40% Version der 1980er Jahre ist in der 75cl Flasche abgefüllt worden und trägt das braune Distillery Label, auf welchem auch das bekannte Inverness Castle zu sehen ist, in den 90ern erschien sie dann als 70cl Flasche. Die 40% Version der 1970er Jahre ist hier zu finden: Glen Mhor, 8 Jahre, 40%, GM, 1970er Jahre
Färbung: Nein Kühlfilterung: unbekannt
_______________ Glen Mhor 8 Jahre, 40% alc. Abfüller: Gordon & MacPhail (Distillery Label, 1980s). Ausbau: Keine Angabe
Nase: Dickes Karamell neben roten Äpfeln, Zuckerguss, altem Tabak und etwas feuchter Pappe. Dahinter finde ich dann vor allem Orangenkonzentrat und verschiedene Röstaromen, hier wurde ein wenig Toast zu stark angebrannt, auch grüner Tee ist mit dabei. Nach ein paar Minuten kommt eine ferne Mischung aus Rauch und Altreifen auf, dazu zarte Anklänge von Milchkaffee.
Gaumen: Überraschend cremig, kenne ich von Glen Mhor gar nicht. Auch hier wieder sehr viel Milchkaffee und dazu Orangenlikör, ein paar Walnüsse und Tabak, etwas Wachs und die leicht chemische Süße, wie ich sie oft bei Glen Mhor finde. Etwas Kunststoff und Leder, zum Ende hin ziemlich kräftige und leicht bittere Eiche mit zarten Pfeffernoten.
Abgang: Mittellang, macht weiter wie auf dem Gaumen und stellt die leicht künstliche Süße in den Vordergrund. Dazu Mandarinen, Eichenholz, etwas Druckerschwärze und feuchtes Zeitungspapier. Zum Abschied gibt es dünnen Filterkaffee und eine ganz milde Spur Zimt.
Fazit: Ein polarisierender aber richtig genialer Whisky. So einige Aromen würde man heute wohl als Fehlnoten verstehen, ich liebe sie einfach. 86/100 Punkte (2022).
In der Nase viele Reife gelbe Frucht. Für 40% auch erstaunlich intensiv. Dann Malz, süß, etwas retro, wie die viel beschwören nasse Pappe, aber in lecker. Man riecht förmlich, dass der Malt nicht von heute sein kann. Insgesamt alles dennoch einfach, aber sehr zufriedenstellend.
Im Mund erstaunlich kräftig, etwas Pfeffer, Malz, Eiche, gar nicht so viel Frucht. Dennoch mit viel Aroma.
Der Abgang ist bittersüß. Malzbonbons und Eiche, trocken. Etwas prickelnd. Leiche Orangennoten (Schale) und auch etwas leicht parfümiertes.
Eigentlich ein sehr einfacher Whisky, aber sowas kriegt man heute halt nicht mehr. Die Charakteristik ist komplett verschwunden. Unsexy? Unprofitable? Who cares. Ich meine. Ich würde mir davon ungeachtet des Raritäten statuses nicht für mehrere hundert Euro ne Fläche holen. Wäre das ein Standard wie damals für heute rund 40 Euro wäre sowas Dauergast bei mir. Immer wieder schön, sowas zu trinken.
"I find the whole business of religion profoundly interesting. But it does mystify me that otherwise intelligent people take it seriously." (Douglas Adams) Samplebörse - Tom na Gruagaichs kleine Gipfelbar
Ich hatte die seltene Gelegenheit, einen Glen Mhor ins Glas zu bekommen und habe sie auch direkt ausgenutzt und direkt drei verschiedene gegeneinander getastet. =)
Nase: In der Nase begegnen einen zunächst Zitrus-Aromen und eine angenehmne Süße von gelben Früchten wie reife Äpfel. Dahinter verbirgt sich dann doch eine leichte Holzigkeit, eher wie feuchtes Holz.
Gaumen: Im Gaumen ist das Holz recht präsent, leichte Röstaromen kommen direkt mit. Dahinter folgen nussige Aromen und dann auch die Süße aus der Nase, aber doch recht verhalten.
Abgang: Ein sehr würziger-bittere Abgang mit Holz, hallt doch eine ganze Weile nach.
Fazit: Den Raritäten-Preis ist er geschmacklich natürlich nicht wert, aber deswegen hat man ihn auch nicht gekauft. Er ist ein durchaus angenehmer Vertreter und für 8 Jahre durchaus konkurrenzfähig. Schon schade, daß es die Destillerie nicht überlebt hat.
-- "Whisky verlangt – wie eine schöne Frau – Wertschätzung. Du schaust zuerst, dann ist es Zeit zu trinken." (Haruki Murakami)