Na, Leute haben später erzählt, hätte ich mir Geschichte nur ausgedacht. Böse Leute haben erzählt: Hätte ich Schwäche für Alkohol, die ich auf Erde heimlich mache, aber wenn ich bin auf lange Raumfahrt, dann hemmungslos. Gott allein weiß was gibt für Gerüchte, aber so sind Menschen: Glauben lieber größte Blödsinn, als wahre Tatsache. Ijon Tichy - Raumpilot
Milchstraße, Lokale Interstellare Wolke, Sonnensystem Sol, 3. Planet
In der Nase absolut abweichend zu dem, was ich aus Schottland kenne. Der hat so eine übersteuerte Note von dem Getreide, welche oft den Obstbrennblasen zugeschrieben wird....eine sehr fruchtige Getreidesüße. Die Nase gewöhnt sich aber schnell dran und dahinter findet man Birne, helle Trauben, Ananas, Quitte und Pfefferminze. Hinzu kommt ein spätsommerlicher Duft. Heuballen und Blumen/Kräuter am Feldrand. Ein Hauch Milchschokolade kommt noch durch. Angenehmer Antritt. Gut eingebundener Alkohol. Auch von der Süß-Sauer-Balance her gut eingestellt. Geschmacklich auch sehr getreidig-süßlich-fruchtig. Hier jetzt eher noch ein bisschen Apfel und Spuren von hellen Trauben (mit auf die Kerne beißen). Nicht wirklich komplex. Der Abgang ist mittellang und wird immer mehr trocken. Die Eiche ist hier nicht bitter und auch nicht sehr voluminös, aber die Trockenheit ist prägnant. Auch ganz gut Fruchtsäure am Ende. Leicht kräuteriger Nacnklang.
Der Malt ist gut trinkbar, trifft aber nicht meinen Geschmack. Mal ganz interessant zwischendurch.
------------------------------------------------ Quoten-Alien des Forums
Na, Leute haben später erzählt, hätte ich mir Geschichte nur ausgedacht. Böse Leute haben erzählt: Hätte ich Schwäche für Alkohol, die ich auf Erde heimlich mache, aber wenn ich bin auf lange Raumfahrt, dann hemmungslos. Gott allein weiß was gibt für Gerüchte, aber so sind Menschen: Glauben lieber größte Blödsinn, als wahre Tatsache. Ijon Tichy - Raumpilot
Nase: Süßes Malz und Zitrusnoten strömen in die Nase. Jugendlich von der Anmutung, aber lecker. Als würde man im Hochsommer an einem reifen Kornfeld vorbeigehen. Die Zitronen zeigen sich dabei von ihrer süßen Seite. Viel mehr kommt allerdings nicht an geschmacklicher Variation. Mit längerer Standzeit, zeigt sich von feinem Holzrauch umspieltes Eichenholz. Und ein paar Kräuter treten auf den Plan: Basilikum, Thymian und Rosmarin.
Mund: Der Tropfen trifft klar auf die Zungenspitze. Geschmacklich ist sofort überraschend viel Rauch präsent. Die leckere Mischung aus Holz- und Torfrauch trifft auf einen satten, herben Getreidegeschmack. Gekonnt üntermalt süßliches Malz den Geschmack und immer wieder blitzt der Saft reifer Zitronen durch. Pfeffer und Anis sorgen für eine angenehme Würze im Mund und ich bilde mir ein, dass ich auch die Kräuternote aus der Nase geschmacklich wiederfinde. Allerdings schieben das Eichenholz, der Rauch und das Getreide hinten raus so stark, dass ich einzelne Kräuter nicht greifen kann.
Abgang: Das Finish ist mittellang bis lang und damit länger als erwartet. Aber nicht nur das: es ist auch lecker. Es wirkt und schmeckt so, wie ein Wee Beastie, der sich ein wenig vom Torf abgewendet und dem Holzrauch zugewendet hat. Leckere Grapefruit gesellt sich zur Zitrone und ganz langsam glimmen das herbe Getreide und der Rauch aus.
Charakter: Ihre Jugend kann diese Abfüllung nicht verbergen, aber was sie macht, macht sie verdammt gut. Ein lupenreiner junger rauchiger Malt aus einem Ex-Bourbon-Fässern, der bei mir in jeder Blindverkostung hundertprozentig als Schotte durchgegangen wäre. Herbes Getreide, süßliches, stoffiges Malz, Holz- und Torfauch, Zitronen und Grapefruit sollte man mögen. Die Intensität und das Mundgefühl lassen keine Wünsche offen.
Bewertung: Ich bin beeindruckt ob dieser kompromisslosen Jugend. Destillat, Rauch und Zitrusfrüchte spielen ein einfaches, aber leckeres und verdammt stimmiges Spiel. Von mir gibt es heute gute 88 Punkte.
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