Bushmills 1991 Causeway Collection 30yo New American Oak Finish
Art: Single Malt Region: Nordirland Abfüller: Brennerei
Alter: 30 Jahre Brenndatum: 31.10.1991 Abfülldatum: 2021 Fasstyp/en: New American Oak Finish Alkohol: 41,8%vol (Fassstärke) Preis: ~750€ Limitiert auf 918 Flaschen
Nase: Beeren, Holz und Lösungsmittel gleich zu Beginn. Später Schokolade, Karamell, Honig, Vanille. Es folgen verbranntes Kerzenwachs, Kaffee, Tabak. Später noch Vanille und Gewürze wie Nelke und Zimt.
Gaumen: Am Gaumen sofort präsent, aber ganz anders als erwartet. Sofort kräftig Gewürze und Beerenfrüchte, gefolgt von Pfeffer, Holz und aufsteigender Bitterkeit. Der Alkohol ist anfänglich gut eingebunden, fängt dann aber etwas zu kribbeln an.
Abgang: Sehr langer, mundtrocknender Abgang mit Brombeeren, Pfeffer, Gewürzen, Holz und deutlicher Bitterkeit. Später etwas floral. Die Beeren bleiben ewig und werden um Espresso ergänzt. Der Alkohol kribbelt auf der Zunge.
Fazit: Was für eine unglaublich grandiose, vielschichtige Nase. Die Brennereiaromen und die Fasseinflüsse harmonieren perfekt. Das tolle Zusammenspiel setzt sich am Gaumen fort; allerdings hätte ich nach der "süßen" Nase auch am Gaumen eher süße Einflüsse erwartet, was aber stattdessen durch kräftige Würze ersetzt wird. Die tollen Beerenaromen sind vom ersten bis zum letzten Moment vorhanden. Die Bitterkeit unterstreicht die lange Fasslagerung ist aber eher spannend als unangenehm. Einzig der Alkohol könnte noch etwas besser eingebunden sein. Für unter 42% Vol hinterlässt er doch ein ordentliches Kribbeln.
Bushmills The Causeway Collection 1991/2021 30yo New American Oak Finish 41.8%
Nase Ein wunderbarer, voller und die Luft ums Glas herum sättigender Geruch von reifen tropischen Früchten eröffnet das Nosing. Alles da, was man sich bei dieser Fruchtrichtung nur wünschen kann: Mango, Maracuya, Papaya, Guave, Dragonfruit, Banane. Und das schöne dabei ist, dass dieser Geruch förmlich im Glas steht und auch nach Minuten nichts von seiner Intensität verloren geht. Mit der Zeit kommen Gewürze auf und man kann beinahe das Gefühl bekommen, keinen Single Malt, sondern einen Single Pot Still im Glas zu haben. Currygewürz, Koriander, Zimt, getrocknete Gewürznelken, geriebene Muskatnuss, Salbei. Grandios, wie hier die Früchte und Gewürze miteinander harmonieren. Als Basis schiebt sich noch ein Karamellriegel unter die Gewürze, ebenso warme Toffeemasse und etwas Marzipan. 95
Geschmack Die Hoffnung, es würde genau so grandios, wie er sich in der Nase präsentiert hat, auf der Zunge weitergehen, geht voll in Erfüllung. Zumindest zu Beginn, die Zeit wird zeigen, wie er sich zu einem späteren Zeitpunkt macht. Jedenfalls trifft er fruchtig-würzig auf der Zunge auf, gar nicht mal zu mild mit seinen 41.8%, in keinster Weise dünn. Der Schwerpunkt liegt hier mehr auf der Würze als auf den Früchten, obgleich beides in einer Intensität vorhanden ist, die man ansonsten sehr selten findet. Knickt auch später nicht weg, sondern bleibt stabil auf der Zunge haften. 94
Abgang Das auf sehr hohem Niveau absolvierte Pas de deux der Früchte und Gewürze kommt erst nach einigen Variationen und einer langen Coda zu einem Ende - standing ovations, please. 94
Fazit Himmel, ist der gut. Eines der besten Beispiele dafür, dass es nicht immer viel mehr als 40% benötigt, um eigentlich für die Götter bestimmtes Ambrosia im Glas zu finden.
Geruch: direkt schwarze Johannisbeeren, tropische Früchte, insbesondere Maracuja, sehr fruchtintensiv, der Alkohol ist trotz der nur 41,8% Alkohol spürbar, die Eichenholzaromen kommen nur sehr gedämpft, Vanille, Honigtöne, Bienenwachs
Geschmack: leichtes Prickeln, unglaublich fruchtig, sehr intensiv, schwarze Johannisbeeren, ein Korb tropischer Früchte, Vanille, Honigaromen, die aufkommenden Holznoten sind nun herb, würzig und etwas scharf
Abgang: mittellanger Abgang, die Fruchtnoten lassen kaum nach, leicht würzig
Fazit: Das Virgin Oak Finish hätte ich mir anders vorgestellt, stattdessen ein Tropical Bushmills, wieder eine tolle ältere Abfüllung aus der Causeway Collection, intensive Fruchtnoten, wäre nicht der hohe Preis, wäre ich schwach geworden, tja, Fruchtbomben, das können die Iren, auch ohne deftigen Süssweineinfluss, ich bin begeistert.