Was soll man da groß vorab sagen? Ein 43-jähriger Whisky ist einfach rein von den Rahmendaten etwas besonderes. Zumal Canadian Club - zumindest hierzulande - eher im "einfachen" Segment einen Namen hat. Also ran...
Nase: Deutlich Vanille & Karamell. Eine gewisse Frische. Etwas süß-fruchtig. Mund: Ausgeprägte Vanille, Karamell, Eiche, Leder. Süß-fruchtig. Eine Würze, Richtung Roggen. Abgang: Mittellang bis lang, warmes und angenehmes Finish.
Kenner der Marke Canadian Club finden hier geschmacklich schnell alte und bekannte Noten wieder, hier sind diese jedoch durch den Zahn der Zeit derart verfeinert worden, dass sie hier noch einmal ein anderes - besseres - Niveau erreichen. Feiner, tiefer, voller. Uns erinneren diese Noten in Teilen - und zwar mehr als das bei "normalen" Canadian Clubs der Fall ist - an Noten eines guten Bourbons, bleiben jedoch unverkennbar "kanadisch". Er schmeckt allerdings nicht auffällig "alt", jedenfalls nicht mit Bourbon-Maßstab gemessen. Er schmeckt einfach... gut.
Interessant: Laut einigen Online Quellen haben wir es hier - anders als bei CC üblich - mit einem Whisky aus 100% Mais zu tun. Wir können nicht sagen ob das stimmt. Geschmacklich fallen uns jedenfalls gewisse frisch-würzige Noten auf, die typisch für einen gewissen Roggengehalt sind. (Auch wenn diese nicht alzu dominant sind.)
Nun, bei uns wäre dieser Oldtimer ein willkommener Dauergast in der Bar, wenn dem nicht Preis und Verfügbarkeit im Weg stünden: Mit einem Retail-Preis von 240$ nicht billig, ist er in der Praxis meist noch teurer... und ohnehin nur in Kanada und teils Amerika verfügbar. Ist er das Wert? Nein. Ist er davon unabhängig ein sehr guter Canadian Whisky? Ja.
Hier geht's zu unserer Verkostung des alten Kanadiers: