________________________________________________________ “Because some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn.”
Nase: Altes Holz in einem Keller, Leder, Tabakblätter, erdig-mineralisch, Tannenwaldboden nach einem Regenschauer im Sommer. Auf der fruchtigen Seite Datteln, Feigen, rote Trauben, schwarze Johannisbeeren. Orangenzeste und ein leicht parfürmierter Duft der mich an Heidekraut erinnert.
Mund: Zunächst leicht wässrig im Antritt, wird er öliger mit etwas Zeit im Mund. Schöne Balance süß-fruchtiger Noten von Trauben, Feigen und kandierter Orangen/Orangeat und herb-eichiger Noten von holländischer Lakritze, dabei noch nussige Noten von Walnuss und Haselnuss. Begleitet von einer leichte Ingwer- und Pfeffernote. Kaffeebohnen in Schokohülle. Pfifferlinge und Preiselbeersauce
Ein persönlicher Tipp dazu: Edelbitterschokolade lässt die Eiche und Bitterkeit etwas in den Hintergrund treten und betont stärker die Frucht.
Finish: Lang, würzig, Kaffee und dabei dezente Frucht. Tabak
93/100
Fazit: Steht der 1969-2019 Abfüllung meiner Erinnerung nach in nichts nach. Dunkelfruchtig, würzig, kräftiges Rancio. Facettenreich und weder in Nase noch Mund langweilig. Für mich sind die 1969er Bellairs spätestens ab jetzt Blindkauf-Kandidaten. Für den Normalpreis ein gutes PLV wenn man auf diese dunklen Noten langer Reifung steht, für den Angebotspreis von unter 200€ ein großartiges PLV.
________________________________________________________ “Because some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn.”
Ich habe von einem netten Forenkollegen ein Pröbchen ergattert, 5cl vorerst. Und da wir ja mittlerweile alle wissen, das wir Armagnac nicht nach dem ersten Versuch bewerten sollen, bin ich vorsichtig.
Die Nase ist großartig. Ein wenig Lack, ein paar rote, saure Früchte (Johannisbeere finde ich sehr passend, allerdings rot), leicht tropische Anklänge. Sehr frisch, hätte ich bei dem Alter nicht erwartet.
Kommt schön ölig in den Mund, sofort ein wunderbares Prickeln auf der Zunge. Leichte Adstringenz, Pflaume und Feige. Jetzt merkt man das Alter. Kraftvoll, würzig. Und zugleich im Hintergrund immer eine tolle Fruchtnote, ich muss an den Foren-Laubade denken. Der hat auch diese schicke Pfirsich-Mango Note. Mit dem Kauen und Lüften kommt dann etwas herbes, vllt weniger Lakritze als mehr Traubenkern.
Im Abgang dann nochmal diese wundervolle Frucht, die in Wellen wiederkommt, starke Eiche, sehr dunkler Toast. Zu lange gezogener Schwarztee. Und trotzdem immernoch leicht fruchtig.
Ein tolles Teil! Gerade richtig zu dieser Jahreszeit. Hält wunderbar die Waage zwischen Altersnoten und Knackigkeit.
Kommt in die letzte Runde zur Auswahl meiner Weihnachtsflasche, kratzt nur leider sehr an meiner Euro/Jahr Grenze, die ich sehr selten überschreite...