Das Buch ist aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt (der Autor ist Schotte). Man begibt sich quasi auf eine Zeitreise, da es im Jahr 1992 geschrieben wurde. Gerade das und noch so einiges mehr macht das Buch in meinen Augen absolut lesenswert. Das Buch ist irgendwie vieles in einem und das sogar sehr gut. Es ist zum einen Reisebuch, wie er die Regionen und gängigen Brennereien beschreibt. Das ist sehr schön miteiandner verbunden und ergibt einen gefühlten Flug durch Schottland. Dann kommen immer wieder Zeitzeugen der damaligen Whiskywelt vor. Bessie Campbell (geb. Williamson) auf Islay, George Grant (der Großvater des jetzigen George Grant von Glenfarclas) und viele mir vorher nicht bekannte. (Wobei ich denke, dass der Autor einige dieser Zeitzeugen auch von früheren Begegnungen eingebunden hat, denn Bessie Campbell ist im Jahr 1982 gestorben, das Buch von 1992). Sehr spannend finde ich auch die damalige Sicht auf die Whiskyindustrie. Single Malts sind sicherlich ein Thema, aber das einnehmende Thema sind die Blends. Auch die geschichtlichen Ausflüge der Vergangenheit hat der Autor sehr gut gemeistert und verpackt. Das sind ja so Sachen, die man schon mit diversen Whiskybüchern zigfach gelesen hat, die mitunter - zumindest mich - langweilen. Hier hat der Autor es aber so kurzweilig verpackt, mit Anekdoten versehen (insbesondere um die Zeit der Prohibition), so dass auch dieser Bereich absolut lesenswert war.
Klare Kaufempfehlung.
Nur wo du zu Fuß warst, bist du wirklich gewesen. J.W.v.Goethe