Redbreast 27 Ruby Port Batch No. 2

Art: Single Pot Still
Region: Irland
Abfüller: Midleton Distillery

Alter: 27
Brenndatum: n/a
Abfülldatum: n/a
Fasstypen: Ruby Port Casks
Alkohol: 53,5 %vol.
Preis: ~550,-

Färbung: unbekannt
Kühlfilterung: unbekannt

Whiskybase

Redbreast 27 53.5% (Batch 2)

Nase
Pot Still-Gewürze satt: Muskatnuss, Cumin, Zimt, Koriander, eine Prise Pfeffer, Bohnenkraut. Das steht erst einmal wie eine massive Wand, da kommt kaum etwas anderes durch. Nach und nach aber bröckelt der Mörtel, lässt zunächst nur etwas Fruchtiges durchschimmern, was sich aber nach einiger Zeit weiter durch die Gewürzmauer zu arbeiten vermag und sich als gut gereifte Trauben mit einem Klecks Mango- und Maracujamus entpuppt. Ein alter, rissiger Ledersessel, verstaubte Bücherregale, trockenes Herbstlaub. 93

Geschmack
Ich wollte bei der Nase ja nichts sagen, aber jetzt, da ein erster Schwall über die Zunge rollt und ich ein Grinsen kaum unterdrücken kann, sei erwähnt, dass ich zunächst etwas erschrocken war ob des Ausbleibens der intensiven Note von tropischen Früchten, die bei Batch 1 so toll war. Hier also hat sie sich versteckt. Nun also nicht mehr nur Mango- und Maracujamus, sondern auch Banane, Ananas, Papaya und Drachenfrucht. Und der Zungenkontakt hat die Nase „geboostert“, so dass ich nun auch dort diese schönen Fruchtnoten habe. Nose: two points up. Ansonsten sehr cremig und fett mit Karamell, Nougat, Milchkaffee, dunkler Schokolade. Darüber eine Gewürzmischung aus Cumin, Zimt, Koriander, Currypulver und Pfeffer, welche sich einen schönen Wettstreit mit den Früchten um die Aromenvorherrschaft liefert. 94

Abgang
Lang und nur mäßig trocken. Die Früchte drehen zum Schluß noch einmal richtig auf, werden Weingummiartig, aber nicht zu süß, denn da sind noch immer die gewürzigen Noten von Pfeffer, Muskatnuss, Zimt und Koriander. Etwas dunkle Schokolade, welche in Richtung After Eight spielt. 93

Fazit
Mit Batch 1 noch glasklar im Gedächtnis, erschien die Nase von Batch 2 anfangs nicht das zu liefern, was sie liefern könnte. Aber hier lohnt es sich, nicht zu lange mit dem Rüssel über dem Glas zu hängen, sondern einfach mal einen guten Schluck zu sich zu nehmen. Dann geben sich etwaige Irritationen hinsichtlich der Nase sehr schnell und die tropischen Fruchtnoten, die man bei einem Redbreast dieser Spezifikation erwarten darf, stellen sich unmittelbar ein.
Erneut ein fantastischer Single Pot Still.

93/100