Nasale Eindrücke Alle drei weisen die typischen Charakteristika von Panama Rum auf. Ein Fruchtcocktail aus Orangen und tropischen Früchten mit deutlicher Melasse-Karamellnote und Vanille. Dazu gibts Milchschokolade und Café Creme. Eichenaromen sind bei allen etwas gleichstark ausgeprägt, dabei aber noch recht dezent. Der RdA06 ist so ziemlich der klassische Typ. Eine angenehme Süße mit ordentlich Banane und Ananas und einem Touch Kokos. Eher straight bis lieblich. Der OR04 hat ebenso Ananas, aber auch eine leicht kräuterige Note und wirkt einen Ticken weniger süß, also eher dezent herb. Der UR08 geht eher in die Papaya-, Mirabelle- und Pfirisichrichtung und hat bei noch ein Aroma wie von Butterkuchen am Start. Hat fast schon etwas von Likör ohne die brachiale Süße.
Orale Eindrücke Um hier vergleichen zu können, habe ich die Rums mit Wasser angeglichen, um einen einigermaßen vergleichbaren Alkoholgehalt zu erreichen... Vorweg - die Unterschiede sind sehr filigran und auch für mich nur schwer zu differenzieren. In der Destillerie wird eine sehr konstante Qualität erzeugt; die Prozesse scheinen gut geregelt zu sein. Die (bei allen auftretenden) Ausprägungen aus der nasalen Wahrnehmung werden im Geschmack bestätigt. Kleine Nuancen lassen sich aber den einzelnen Abfüllungen zuschreiben: Der AdR06 hat eine sehr cremige Eiche. Schon ein sehr viskoses Mundgefühl. Einen Hauch mehr Säure als bei den nachfolgenden Abfüllungen. Der OR04 ist sehr fruchtig, leicht buttrig aber auch kräuterig. Die Eiche kommt einen Ticken bitterer rüber. Der UR08 ist im Geschmack herber und Banane kommt gut durch. Tannine sind aber auch zu spüren.
Der Abgang Jetzt wird es noch schwieriger. Kaum Unterschiede zu bemerken... Der UA08 ist ganz vielleicht der Rum mit der bis zum Schluss deutlichsten Fruchtnote, aber eventuell auch derjenige, bei dem die Tannine am besten zu finden sind. Der OR04 hat auch deutliche Tannine, aber weiterhin so eine dezente Kräuter- und Butternote. Der AdR06 ist weiterhin der Klassiker; die cremige Eiche neigt nicht zu sehr zur Bitterkeit.
Fazit Wer sich einen Panama Rum von einem unabhängigen Abfüller kauft, wird zu 99% einen Don Jose Rum erhalten. Der Rum aus dieser Destillerie ist qualitativ sehr konstant, wie auch sehr lecker. Unterschiede entstehen eher durch die verwendeten Fässer, welche mal mehr oder weniger Tannine einbringen können. Somit kann man getrost zugreifen bzw. muss sich keine großen Gedanken über Qualitätsunterschiede machen. Mein Rat wäre höchstens, sich wenn möglich Rum in der gewünschten Trinkstärke anzuschaffen, da bekanntlich der bittere Eindruck von Tanninen durch Wasser verstärkt werden kann. Die drei verkosteten Rums sind super ähnlich vom Eindruck her - der Ultimatum Rum aber in unverdünnter Form schon etwas anstrengend bei 64,7%.
------------------------------------------------ Quoten-Alien des Forums
Na, Leute haben später erzählt, hätte ich mir Geschichte nur ausgedacht. Böse Leute haben erzählt: Hätte ich Schwäche für Alkohol, die ich auf Erde heimlich mache, aber wenn ich bin auf lange Raumfahrt, dann hemmungslos. Gott allein weiß was gibt für Gerüchte, aber so sind Menschen: Glauben lieber größte Blödsinn, als wahre Tatsache. Ijon Tichy - Raumpilot