Geruch: Diese Karamellsüße ist schon auffallend; dazu noch etwas Banane. Nach viel Zeit melden sich tatsächlich ein paar Trauben und man ahnt auch, dass dieser Spirit (wenn auch kurz) in Holzfässern gelegen ist. Eine angenehm fruchtig-lustige Nase, die niemandem wehtut.
Geschmack: In den Mundraum kommt er wirklich supersanft und süffig. Je länger man ihn dann im Mund drehen lässt, desto süßer und leicht bitter-metallisch wird er. Fast wie aspartamgesüßtes Cola. Aber klar, hier darf alles nur "organic" sein, also auch etwas echter Zucker.
Abgang: Dass der Abgang kurz ist, kann man diesem Armagnac den selbst gestellten Anforderungen nach nicht vorwerfen. Er soll ja einerseits Einsteiger überzeugen und andererseits für Mixgetränke die passende Grundlage liefern.
Fazit: Für den puren Genuss ist es wohl eher ein "Sturzgetränk", denn zu lange im Mund belassen sollte man diesen Armagnac nicht, dann wird's leicht künstlich-süß-metallisch. Der Abgang ist kurz und schadet nicht weiter.
Der Uby Organic könnte aber das machen, wofür er konzipiert wurde: Jüngere (organic!) Armagnac-Einsteiger neugierig machen und Basis bzw. Zutat für alle möglichen Mix-Getränke in den Bars dieser Welt werden. Pur genossen ergibt das für mich immer noch respektable 84 Punkte (86.5-83-84). Allerdings ist es mit diesem Armagnac so wie mit dem 12er-Glenfarclas oder dem 12er-Pulteney: Nicht schlecht, aber warum sollte ich mir das antun, wenn ich zum gleichen oder auch nur etwas höheren Preis absolute Genuss-Spirits haben kann ...