Nase: Getreide/Cerealien/Müsli irgendwie strange, leicht Banane, nicht mehr junges Malz, Süße, minimal Rauch, muffig, vergorene Frucht, leicht eine saure Note mit Wasser: säuerlich, käsig, viel Getreide, Bleistift mit Graphit
aus 1920er: dreckig, muffig, brauner Zucker wird mehr, Getreide, Käse, chemische Note (so Kunststoff), mini Vanille, mini Käse mit Wasser: käsiger, Holz (gammelig), viel Getreide
Gaumen: ölig, kräftig, rund Getreide, aschig, Crème Brûlée, Holz (vergammelt), fruchtig (aber anders), Kakao, etwas Rauch
mit Wasser: anders/strange, Vanille, Gebäck (etwas verbrannt), leicht Banane, sehr herb
Abgang: mittel bis lang Eiche anders, herb, bitter, warm, Kakao Zartbitter, eine Note die ich nicht benennen kann
mit Wasser: verbranntes Gebäck mit Kakao
Bewertung: der ist anders mit vielen Ecken und Kanten pfui Deibel zurück ins Fass damit kein Malt für mich
================================================================================== meine kl. Samplebar: Die Blutbank des Whiskyvampirs
Fazit: Das ist ein recht dreckiger Speysider mit ordentlich Dampf. Eher auf der würzigeren und herbe Seite, trotzdem mit schönen Frucht und Honignoten, die ihn etwas ausgewogener machen. Gefällt mir insgesamt gut, ist aber nichts für jeden Tag.
Nase: Helle, leicht angegorene und eingestaubte Fruchtaromen wabern über dem Glas. Unverdünnt sticht der Alkohol zusammen mit Zitronenschalenabrieb und frischer Minze zunächst einmal etwas arg in die Nase. Blind hätte ich hier auf einen noch jüngeren, ruppigen Rookie getippt. Etwas Wasser nimmt die Spitzen, aber kommen wir zum Geruch. Neben angegorenen Honigmelonen gibt es Ananas, mehlige rote Äpfel, überreife Stachelbeeren und begleitend immer mehr Heidekraut und Thymian. Hin und wieder blitzt neben der Minze etwas Ingwer durch. Grüner Tee ist auch mit von der Partie und unterschwellig durchzieht neben Honig durchgängig eine leichte angestaubte und dreckige Note die Nase.
Mund: Der Antritt im Mund ist klar und intensiv. Selbst etwas verdünnt, schiebt der Tropfen ordentlich viel Dampf in den Mundraum. Die Pfefferbugwelle wird von einem nicht minder intensiven steinig-staubigen Geschmack begleitet. Die angegorenen Früchte aus der Nase treten in den Hintergrund. Neben Äpfeln kann ich geschmacklich keine einzelnen Früchte mehr greifen. Stattdessen drehen die herben Kräuter auf. Wildleder komplettiert den muffig-herben Geschmack und im Übergang zum Finish wird noch ein grob aufgesägtes Eichenholzbrett hinterhergeschoben.
Abgang: Das Finish ist allenfalls mittellang. Die grob und ruppig wirkende Eiche klingt zusammen mit der steinig-staubigen Dreckigkeit und den muffig-herben Kräutern nach und nach aus.
Charakter: Als hätte Campbeltown eine Exkursion in die Highlands unternommen. Im positiven Sinne charaktervoll und eigenständig. Schon die Nase empfinde ich mit ihrem Alkoholstich, ihren angegorenen Früchten und ihrer Staubigkeit als herausfordernd. Geschmacklich treten dann leider noch die Früchte in den Hintergrund. Was bleibt sind muffige staubig-mineralische Kräuter und grob aufgesägtes Eichenholz. Ich bin ein bekennender Holzwurm, aber diese Art von Eichenholz passt mir irgendwie auch nicht so recht zum Rest des Profils. Hm.
Bewertung: Eine durchaus charaktervolle Abfüllung, die mich geschmacklich aber nicht abholt. Mir ist sie zu ungestüm und die eigentümlich muffig anmutende mineralisch staubige Heidekraut-Tymian-Kombi mit einem Hauch von Met ist nicht so wirklich meins. Von mir gibt es insgesamt 85 Punkte.