Nase Eine grasige Nase, die mich direkt an einen irischen Single Malt unter Verwendung von Fässern der Cooley Distillery denken lässt. Es ist schon eine Weile her, aber Locke‘s oder Glendalough roch in meiner Erinnerung sehr ähnlich... Neben dem frischen Grasschnitt zeigen sich ein wenig Honig und Wildkräuter.
Geschmack Auf der Zunge setzt sich der Eindruck der Nase fort: Frischer Grasschnitt, aber auch Heu, jetzt auch Toffeebonbons, Milchkaffee und Gewürze (Thymian? Rosmarin?). Rollt recht trocken über die Zunge, Eiche macht sich bemerkbar. Eine Ahnung von Getreide zieht durch.
Abgang Mittellang und trocken, „echter Bohnenkaffee“, Werthers Echte und immer noch - allerdings in den Hintergrund gerückt - der frische Grasschnitt. Nun wieder verstärkt Gewürze.
Fazit Empfehlenswert für Freunde der Cooley Brennerei.
Sehr dezenter Sherryeinfluss; das erstmal vorweg. Daneben hat er grasige Noten, ein wenig Herbstlaub und einen minzigen Unterton. Fruchtmäßig finde ich Apfel, Birne, Nektarine, helle Trauben und (wirklich dezent) hellrote Kirschen. Ein Hauch von Holzwürze schwebt vorbei. Dazu noch ein Spritzer Honig, Nuancen eines Brühwürfels und ein Hauch von feuchtem Fell. Vielleicht noch Lehm. Recht runder Antritt wieder mit dieser grasigen Note. Geht auch Richtung Grünschnitt und frisches Laub. Von der Frucht her recht unaromatisch - eher wie ein verkochter Brei, in dem hauptsächlich Äpfel drin sind (aber auch ein paar Schalen von grünem Apfel, die nur kurz mitgekocht wurden). Auch ein bisschen muffig. Dahinter verbranntes Karamell, viele Röstnoten und kräuterige Anklänge, sowie das Aroma von europäischer Eiche. Dieses offeriert zwar Kaffeebohnen und dunkle Schokolade, hat aber diese leicht garstige Note, die bei dieser Holzart schnell entstehen kann. Halt so ein wenig kratzig, biestig, bitter und adstringierend. Vom Alkohol her aber unauffällig. Der Abgang hat kaum noch Frucht zu bieten; maximal eine fruchtige Säurenote. Die europäische Eiche zeigt sich weiter garstig, mit einer spitzen Bitterkeit (kann ich nicht besser ausdrücken). Dahinter ganz dunkle Schokolade aus dem Discounter, schwarzer Kaffee vom Vortag und adstringierende Trockenheit - die den Abgang verlängert.
Ist ein Rückstellsample. Fand den damals (vor ca. 5 Jahren) gar nicht so übel, wenn auch nie richtig gut. Heute ist der für mich gar nicht mehr so der Hit. Mag an meiner selbstinduzierten kontinuierlichen Verwöhnung liegen, aber der ist heute maximal "trinkbar" für mich. Hab halt viel kennengelernt seit damals. Schön jedenfalls, anhand der eigenen Archiv-Sample festzustellen, wie Erinnerung und Wahrnehmung sich manchmal voneinander entfernt haben.
------------------------------------------------ Quoten-Alien des Forums
Na, Leute haben später erzählt, hätte ich mir Geschichte nur ausgedacht. Böse Leute haben erzählt: Hätte ich Schwäche für Alkohol, die ich auf Erde heimlich mache, aber wenn ich bin auf lange Raumfahrt, dann hemmungslos. Gott allein weiß was gibt für Gerüchte, aber so sind Menschen: Glauben lieber größte Blödsinn, als wahre Tatsache. Ijon Tichy - Raumpilot