Der Malt läuft in dicken, öligen Schlieren das Glas hinunter. Für ein 4th Fill Hogshead (von Sherry steht hier nix) eine unglaublich dunkle Farbe.
Geruch: Ein unglaublich dichtes Aroma steigt aus dem Glas, ich denke an karamelisierten Pfirsichcrumble (den gabs letztes Jahr oft, weil unser Baum so viele Früchte hatte), ein Hauch frisch gehobelte Eiche, braunen Zucker und Minze. Nach zehn Minuten hab ich dunklen, naturtrüben Apfelsaft in der Nase und ein paar Kräuter. Ich denke an ein süßes Salbei-Kräuterbonbon und immer wieder Pfirsiche, nicht die aus der Dose, frisch, vielleicht schon einen Tag drüber. Mit ein wenig Wasser wird es würziger und herber, immer noch fruchtig aber nicht mehr so süß.
Geschmack: Der Alkohol (54,8%) bitzelt auf der Zunge, die Früchte kommen süß und ölig. Dann gleich viel Würze vom Fass und immer wieder blitzen die Pfirsiche auf. Nach einer viertel Stunde wird er würziger und ein bissl bitter, vielleicht auch Lakritze. Ich muss an die angebrannten Rosinen in den Rohrnudeln meiner Oma denken.
Abgang: Eine holzige, kräuterige Note und zarte Bitterkeit, herrlich. Früchte bleiben nicht zurück, der ganze Mund ist von der Würze belegt und trocken. Das ist wie Kräuterzucker ohne süß am Ende.
Fazit: Ich bin schwer beeindruckt. Der Malt kann alles was ich mag. Süß, fruchtig, deutliche Würze vom Fass und am Ende trocken und eine kräuterige Bitterkeit. Das ist mit das Beste, was je in meinem Glas war, deshalb zum Ersten mal 93 Punkte von mir.
Anfangs verschlossen, eine Bastion von Aromen. Dem tut Zeit und die Zugabe von Wasser gut. 0.5 Teelöffel auf 5cl. Danach öffnet er sich und wird sehr lecker.