Longueteau Rhum Vieux VSOP

Land: Guadeloupe

Rum Qualität: Blend
Rum Art: Rhum Agricole
Farbe: gold (gereift)

Destillerie: Longueteau
Destillationsverfahren: Column Still
Alter: über 6 Jahre

Fasstypen: Eichenfässer, waren vorher mit Cognac befüllt
Alkohol: 42%
Farbstoff: nein
Kühlfilterung: nein

0,7 Liter
Preis: 70-80 Euro

Informationen:
Die Komposition von Longueteau VSOP:
• 50% Rhum Vieux Agricole 6 Jahre alt
• 40% Rhum Vieux Agricole 7 Jahre alt
• 10% Rhum Vieux Agricole 8 Jahre alt

Auszeichnungen:
Craft Spirits Festival Berlin 2017 Gold

Nase: Einladend fruchtig und mit einem kräftigen Eichenrückgrat ausgestattet, Mango und Maracuja konkurrieren um die Führungsposition, reife Banane und Cherimoya dicht dahinter, eine ordentliche Vanillewolke zieht auf, auch ein wenig Kokosmilch mischt mit, ein subtiler erfrischender Beigeruch ist hintergründig am Werk, erinnert mich an eine in dünne Scheiben aufgeschnittene reife Sternfrucht, brauner Zucker, frisch geschnittenes saftiges Süßgras, die Cognacfässer fügen sich gekonnt ein mit ansprechender Holzwürze in Richtung Zimt und Kakao, eine Andeutung an Weinbrandbohnen

Gaumen: Zunächst bedeutend weniger süß-fruchtig als von mir erwartet und mit einem kurzen muffigen Holzmoment versehen, eine Weinbrandbohne wird schnell zerkaut, dunkle Schokolade und säuerliche Trauben, Maracuja, ein klitzekleiner Spritzer Granatapfelsaft, ziemlich grasig, nach längerem Herumrollen im Mund nimmt die Fruchtigkeit deutlich zu, Mango, Guave, Cherimoya und Banane, jetzt steht das polierte Eichenholz prachtvoll in der zweiten Reihe, Vanille, Kakao, wenig Zimt, eine winzige Menge Nelkenpulver

Abgang: Erscheint vorerst ziemlich kurz und recht unspektakulär, sehr weich, Eiche für ein Stückchen Zartbitterschokolade, a bissl Zimt und Piment, mit einiger Verspätung kommen dann aber die tropischen Fruchtaromen doch noch einmal hervor und hinterlassen einen Nachgeschmack zum Niederknien, eine sehr leckere Mischung aus Mango und Guavensaft sowie Pfirsich und Lychee begleitet von Vanille

Bewertung: Bei diesem Rhum wird Geduld belohnt. Sowohl der Geruch als auch der Geschmack benötigen etwas Zeit, um sich voll zu entfalten. Wer hier zu schnell runterschluckt und anschließend mit offenem Mund ausatmet, ist selbst schuld, da dann die meisten Aromen verpasst werden. Allerdings ist dieser feine Tropfen so weich, dass man ihn locker eine Minute im Mund behalten kann, wodurch er letztlich sein fruchtig-schönes Aromenspektrum komplett ausbreiten kann.