Nase: Es startet merklich zitrusfruchtig, Kumquats werden in dünne Scheiben geschnitten, die getoastete Eiche führt einen leichten Klebstoffduft mit sich, aber auch eine feine Vanillenote wird freigesetzt, Gewürze werden deutlicher, Ingwer, roter Pfeffer, ein Hauch Maracuja, die Grundlage bietet grasiges Zuckerrohr mit einem Touch Karamell
Geschmack: Nach dem Durchdringen einer dünne Schicht Kleber wartet die stattliche Eiche, wird aber schnell von der für eher junge Agricoles typisch grasigen Zuckerrohrnote abgelöst, mit braunem Zucker gesüßter Schwarztee, für die Früchte etwas Pomeranze und Mandarine mit einem Anklang an Passionsfrucht, nach längerer Zeit kommt die leichte Schärfe von Ingwer und rotem Pfeffer durch, um sich gegen Ende hin zu einer leicht bitteren Mandel und Süßholz zu drehen
Abgang: Mittlere Länge, mittlerweile mehr Walnuss als Mandel, Süßholz, kräuterig, brauner Zucker und Zuckerrohr geben die nötige Grundsüße, getoastete Eiche mit etwas Vanille entschwindet und macht Platz für die verspäteten Tropenfrüchte bestehend aus Papaya und Passionsfrucht, bevor der von kandiertem Ingwer geprägte Nachgeschmack einsetzt
Bewertung: Ein kräftiger Agricole, der in seinen ca. 5 Jahren Reifezeit eine ordentliche Portion Eiche mitbekommen hat, aber weit davon entfernt ist, überholzt zu sein. Die Grundausrichtung bleibt stets frisch und grasig mit erkennbarer Zitrusfruchtigkeit, was in Kombination mit dem deutlichen Fasseinfluss ein stimmiges Gesamtbild schafft. Ein paar mehr tropische Fruchtaromen würden mir zwar noch besser gefallen, aber auch so ist dies ein feiner Rhum.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin