Nase Ein Kompott von warmen Früchten: Kirschen, rote Johannisbeeren, Erdbeeren, dazu Backpflaumen und Rosinen. Erdig, lehmig, butterig, ein Anflug eines angerissenen Streichholzes. Die Fruchtnoten sind sehr süß und hocharomatisch, sie beherrschen die Nase. Früchtetee mit Hagebutten und Heidekräutern. Würziges Aroma im Hintergrund - wo auch ein Glühweinaroma herumlungert, das zum Glück nicht beabsichtigt, weiter in den Vordergrund zu treten. 83
Geschmack Der Antritt ist angenehm, beinahe mild. Die Fruchtaromen geben auch hier den Ton an, insbesondere Kirschen und Rosinen. Kandierter Apfel, Marshmellows, Weingummi und - Mist - dann doch auch hier dieses herumlungernde Glühweinaroma; ich hatte gehofft, dass es sich verdrückt hätte. Gebrannte Mandeln, Marzipan, marginal getrocknete Kräuter. Trockenes, muffiges Holz, die Kirscharomen nehmen zum Schluß noch einmal sehr kräftig an Fahrt auf. 83
Abgang Kurzer Abgang, sehr süß, leicht trocken. Rosinen und Kirschen, immer noch. Kandierter Apfel, Marzipan, gebrannte Mandeln, dunkle Schokolade, wird später etwas wässrig. 83
Fazit „Ausgewählt vom deutschen Brand Ambassador“. Wenn sich der deutsche Brand Ambassador von Stauning bei der Auswahl dieses Whiskys zum Ziel gesetzt hatte, dasjenige Single Cask zu wählen, welches am wenigsten nach Stauning schmeckt, so hat er ganz hervorragende Arbeit geleistet. Bis auf die leichte Heidekräuternote in der Nase erkenne ich nichts, was Stauning ansonsten ausmacht. Sehr schade, denn gerade das Kräuterige, Rye-mäßige ist das, was mir an Stauning so gut gefällt. Und die überwältigend süßen Fruchtnoten, naja, ein bisschen zu viel des Guten für meinen Geschmack. Losgelöst von den Erwartungen, die der Whisky auf dem Papier in mir ausgelöst hat, ist er ganz ordentlich. Mehr aber auch nicht.
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