Nase Ein sehr frischer, würziger Einstieg. Neben gerebelten Kräutern wie Thymian, Salbei und Oregano ist die für HP typische Heidekrautnote auch präsent, aber nicht do ausgeprägt, wie ich es bei anderen Vertretern dieser Orkney Brennerei bereits hatte. Hinzu gesellt sich ein marginaler Geruch nach einem Lagerfeuer, dass bereits am ausgehen ist. Der Rauch ist nur schwach erkennbar. Neben dieser würzigen Seite sind vor allem sehr intensive Zitrusfruchtnoten dominant. Hatte ich schon lange nicht mehr so. Zitronen zusammen mit einer Süße die an Zitronenzuckerln erinnern, ebenso Limetten und deren angeriebene Schale. Auch reife Ananas ist im Obstkorb dabei. Mit mehr Zeit gesellen sich noch mineralische, leicht maritime Eindrücke hinzu. In der Nase ist immer wieder ein Pritzeln, eine zarte Schärfe zu merken, nicht unangenehm. Unterstreicht den frischen Grundcharakter des Whiskys. Wenn man den Rauch mal außen vor lässt, hat er durchaus seine Ähnlichkeiten mit einem Islay Malt wie zb. einem Ardbeg 10y oder einem unpeated Caol Ila.
Geschmack Ein kräftiger Antritt mit einer schönen süßen Anfangsphase, etwas Karamell aus Honig zeigt sich. Der Rauch bzw. die Asche vom Feuer ist nun stärker präsent. Die Gewürze, die getrockneten Kräuter aus der Nase gewinnen rasch die Oberhand. Jedoch ist auch weiterhin die Zitrone mit abgeriebener leicht herben Schale Teil des Gesamtbildes. Zur würzigen Dominanz trägt auch die frische Pfeffernote bei. Auch der mineralische, leicht maritime Touch mit einer Assoziation nach Meeressalz und Prise ist zugegen.
Abgang Zum Ende hin kommen Stücke bitterer Schokolade zum Vorschein. Immer noch etwas Asche und die in der Glut verglimmten Kräuterstengel sind deutlich zu schmecken. Es wird nun, vor allem innen an der Lippe etwas trocken, adstringierend. Das Finish ist durchaus mittel bis lang.
Fazit Das Fass hat dem Spirit viel Raum für seine Entfaltung gegeben. Was mir gefällt. Die Nase ist sehr frisch und fruchtig mit einer gefälligen Kräuternote, in der auch das typische Heidekraut mitschwingt. Im Mund ist er würziger und der Rauch ist intensiver. Ich kann in diesem Secret Orkney den jungen Whitlaw, der mir damals recht gut gefallen hat, durchaus erkennen. Obwohl die Aromen insgesamt gesetzter sind, ist sein Grundcharakter ein frisch fruchtiger. 14 Jahre Reifezeit hätte ich ihm blind zwar nicht zugetraut, aber es stört auch nicht. Ein wirklich süffig leckerer Whisky. Highland Park funktioniert auch ohne Sherryfass ganz gut.