Vor etwas mehr als 2 Jahren habe ich den Elch-Whisky entdeckt. Man kann im online-Shop "kauf-deinen-elch" auch 0,1l-Flaschen für einen angemessenen Preis bekommen, klasse zum Testen. Das Bier ist übrigens auch sehr gut.
Ich habe die Editionen Torf-vom-Dorf 6,7,8,9 (und Fass 273) probiert. Die 6 war vielleicht minimal besser als die anderen, insgesamt ist es aber erstaunlich, wie eine kleine Brennerei eine so gute Konsistenz erreicht. Der Whisky ist deutlich rauchig (34 ppm), im Mund mehr als in der Nase, wobei der Rauch (laut Flasche deutscher Torf) eine interessante Note hat, kein Holzfeuer (wie zB bei Glen Els) sondern schon leicht in eine sehr "saubere" medizinische Richtung geht, keine Braunkohle, kein verbranntes Öl oder so. Vermutlich das Akazienfass bringt dann eine herrliche Note von Waldhonig und Baumharz, die mit dem Rauch ziemlich gut verbunden ist (etwas weniger Rauch würde meiner Meinung nach den Whisky sogar noch besser machen), das Mundgefühl ist wunderbar ölig-cremig. Ein paar Früchte kommen dazu, außerdem Vanille, Toffee - ich würde sagen: mehr typisches Bourbon-Fass als Sherry-Einfluss. Insgesamt eine eigene Aromenwelt, die sich von schottischem Whisky deutlich unterschiedet, vielleicht durch das Akazienholz? Das ist mein "immer-im-Schrank"-Whisky - nicht für jede Verkostung, aber manchmal als "Dessert" für den späteren Abend. Auf der WB-Skala würde ich ihn im oberen 80er-Bereich sehen.
Gerade habe ich auf der Webseite gelesen, dass im Februar 23 der Dachstuhl der Brauerei/Brennerei ausgebrannt ist. Daher gibt's momentan auch einen Whisky mit Preisaufschlag, wenn man den Wiederaufbau unterstützen will.
P.S. Ich habe (trotz meines Account-Namens) nichts mit der Brennerei zu tun. Ich mag aber den Whisky :-)
Aroma: Dezent rauchig im Antritt. Etwas Schinken-Holzrauch und dazu Krokant, Stachelbeeren sowie etwas Esspapier.
Geschmack: Cremig süß und rauchig im Antritt, schönes Mundgefühl. Etwas Schinken und phenolisch bevor hier die Stachelbeere in Erscheinung tritt. Allerdings wirkt die Eiche eher jung.
Abgang: Mittellang mit frischer Eiche, Rauch und einer leicht bitteren Note.
Fazit: Gefällt mir noch etwas besser als das Torfduett. Er ist etwas reifer und vielschichtiger. Ja, die Elch Whiskies kann man echt mal versuchen.
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.