Nose: Die 66% drücken in die Nase und bringen Aromen von intensiver Süße und Früchte-Gelee hervor. Gefolgt von dunklem Honig, Orangenmarmelade, Rum und Gewürzen (habe hier eine kurze jedoch schöne Erinnerung an einen mit Orangen, Zimt und Nelken "gewürzten" Rum in der Karibik damals nach einem Tauchgang). Ganz hinten nehme ich irgendetwas "muffiges" wahr. Ich hatte etwas von Motorenöl gelesen, und ja irgendwie passt das tatsächlich.
Tasting: Die 66% prickelnd deutlich im Mund. Die Zugabe von Wasser macht bei diesem Whisky mehr als Sinn. Auf ca. 52-55% runter verdünnt empfinde ich ihn als noch immer schwer, altes Leder und Kirschen. Ich habe ein Aufblitzen von Lakritze, aber ziemlich eingekochter Lakritze. Schokolade und kalter übersüßter Kaffee.
Finish: Zuerst intensiv würzig. Warm. Ledrig und dunkle Früchte tauchen auf. Süße bis hin zu tatsächlich lakritzartiger Masse - übergehend zu Minz-Schokolade. Später verblasst diese und die Schokolade wird leicht bitter - durch das Fass (?), was mich allerdings wundert aufgrund des jungen Alters.
Für das Geld ein doch ziemlich interessanter Glenallachie. Erinnert er mich doch zeitweise an die Standard Range mit seinen Kaffee-Noten. Beim 12er habe ich zB den deutlichen Mocca lieben gelernt. Den Alkohol finde ich jedoch nicht sonderlich gut eingebunden. Die erste Zeit beim Verriechen "stört" er leicht und das für mich intensive prickeln im Mund müsste ich auch nicht haben. Alles in allem überzeugt er mich jedoch klar durch seine "Geschmacksvielfalt" für einen 12 jährigen. Werde heute Abend noch mal testen müssen. Vielleicht haben beim ersten Test seine beiden Vorgänger meine Geschmacksnerven doch schon zu sehr "belegt" gehabt. Ich bin gespannt. Gebe ihm vorerst doch starke 89P
"Man muss dem Leben immer um mindestens einen Whisky voraus sein.“ - Humphrey Bogart -