am 6. und 7. mai 2022 fand nach zwei jahren coronapause endlich wieder die spreeside statt: eine kleine, aber feine whisky-messe mitten in berlin. um es kurz zu machen: ein sehr schönes event und eine klare empfehlung.
die messe wurde von lars pechmann (offside berlin) und ein paar leuten vom holzmarkt ins leben gerufen und findet quasi auf halbem wege zwischen den whiskyherbesten statt. ich war zur ersten messe in 2018 schon dort und nun erst zum zweiten mal da, weil mir arbeit und corona die letzten jahre dazwischen kamen.
die location: der holzmarkt liegt mitten in berlin und an der spree. das gelände hat einiges zu bieten, und es war schön, zwischen drin am wasser zu sitzen und eine apfel-zimt-schnecke zu essen. es gibt neben dem bäcker noch ein paar andere essensstände, einen weinladen und eine allgemein entspannte stimmung. so dass neben der whiskymesse auch gut für das leibliche wohl und ein paar andere schöne momente gesorgt ist. dazu war das wetter gut - was will man mehr?! leider war an dem tag recht viel auf dem gelände los, was der entspannten stimmung zwar keinen abbruch getan hat, aber es war schon ein ordentliches gewusel. das sälchen, in dem die messe stattfand, ist eine mittelgroße veranstaltungshalle mit einem netten ambiente. leider war es da drinnen auch etwas schwül und stickig, und es gab nur wenig platz in den gängen zwischen den ständen.
die aussteller und whiskies: klein, aber fein. es waren, glaube ich, um die 15 aussteller da (unter anderem anam na h'alba, das offside als campbeltown-ambassador, altstadtkneipe #2, villa konthor, whiskykanzler, cadenhead's, etc.). dementsprechend gab es eine breite auswahl an whiskies. vom einstiegsdram bis zu local barleys und lost distilleries gab es hier vieles zu entdecken. die preise waren durch die bank weg gut, und man konnte auch öfters nett mit den leuten plaudern. die messeabfüllung war ein deutscher whisky (nine springs?), den ich allerdings nicht probiert habe. whiskies, die mir in erinnerung geblieben sind: der 2021 local barley (den hype und das geld nicht wert), ein alter 29yo caol ila (beste), ein 13yo single cask longrow (saugut), ein ardlair (unpeated kommt ardmore ganz anders), ein alter springbank (schon damals gut), ein paar ältere laphroaigs (16yo und 18yo) und ein glen mhor (konnte ich den jetzt auch endlich mal probieren).
dazu habe ich noch viele alte und ein paar neue nasen wiedergetroffen oder kennenlernen dürfen. für mich war das wieder eine rundum gelungene messe, und ich werde nächstes jahr gerne wiederkommen.
Das Wetter war dieses Jahr erstaunlich frisch (um nicht zu sagen kühl), daher gab es auf dem Holzmarktgelände weniger Touris und Verkehr als sonst, und auch auf der Messe selbst war weniger los als in den letzten Jahren. Bei den engen Gängen zwischen den Ständen war das für mich als Besucher eine gute Sache, für die Aussteller dürfte das aber ein kleiner Downer gewesen sein... Und wegen der niedrigen Temparaturen war es drinnen auch deutlich weniger stickig als die Jahre davor.
Der Eintritt lag bei 10 €, und die Drams an den Ständen waren wie immer sehr fair bepreist. Es waren um die 15 Aussteller da, wobei auch viele deutsche Destillen vertreten waren. Ich habe mich allerdings eher an die Schotten gehalten (Villa Konthor, Kirsch, Cadenhead's Berlin aka Kirsch, Altstadtkneipe, Offside, Kilchomians).
Es gab verschiedene Messeabfüllungen. Der Holzmarkt hatte einen deutschen Whisky aus Wismar (?) am Start, den man sich selbst aus dem Fass abfüllen konnte. Der Cask Wizard war mit einem eigenen Portfass, das einen 10yo Islay beinhaltete, dabei. Ich habe mich an der Abfüllung des Offsides versucht: Ein 13yo Glentauchers aus dem Sauternesfass. Für Freunde von herben Sauternesabfüllungen eine schicke Sache!
Die Debatte, ob ältere Abfüllungen besser sind als die von heute ist einerseits müßig, wurde andererseits auf der Messe im Vergleich für mich aber mal wieder klar und deutlich beantwortet. Es hat schon seinen Grund, das hier fast nur Fotos von Flaschen von @J.F.K. zu finden sind.
Als leckere Boni gab es, wie jedes Mal, eine feine Apfel-Zimtschnecke aus der Backpfeife (die Bäckerei auf dem Gelände)