Abgang: langanhaltend: scharfer Birnensaft am Zungengrund, pritzelnde Schokolade am Gaumen, mit Zitronenzesten und weinigen Vanillenoten in eine milde Holzwürze überleitend, um mit Aromen von Birnen und Zitrusfrüchten rappeltrocken in herbem Kakao und süßen Weißweinnoten auszuklingen,- beindruckend lecker!
Bewertung: Ein wahrlich ungewöhnlicher Malt. Die ansonsten fruchtige Nase - ordentlich auf Lunge genommen - tritt an, als gelte es eine Demonstration aufzulösen, sehr pfeffrig und so höllisch scharf, dass einem die Augen tränen. Die Gewalt des Destillates setzt sich am Gaumen scharf und mineralisch fort - meine Trommelfelle päsentieren sich mittlerweile konvex - bevor gar lieblich süße Fruchtnoten und frische Chilis das gerade Erlebte zu relativieren suchen. Das gelingt zwar auf sehr schmackhafte Weise doch ist es nichts gegen den folgenden, geradezu göttlich fruchtig milden Abgang,- sagenhaft! Der Versuch, diesen Malt mit Wassergaben zu entwickeln bereitete mir im Nachhinein Schuldgefühle, weil ich aus einem einmalig guten Malt ein fieses Fruchtsaftgetränk machte.
Kurz: Den wünsche ich den ukrainischen Truppen in die Feldflasche!
"Verfallen wir nicht in den Fehler, bei jedem Andersmeinenden entweder an seinem Verstand oder an seinem guten Willen zu zweifeln." (Otto von Bismarck)
Nase: herb, säuerlich und etwas stechend vom Alkohol, frisches Heu, grüne Äpfel, Birne, Trauben, etwas grüne Banane
Gaumen: herb, etwas stechend, säuerlich, süß, Apfelmus mit etwas Banane
Abgang: kurz, säuerlich, etwas metallisch
Bewertung: ja ne, mal so gar nicht. Hier geht nix zusammen, dazu ist der stechend, säuerlich und hinten raus metallisch. Mir taugt der nix. Wasser macht ihn frischer, lieblicher und runder, das macht ihn besser aber auch nicht gut. Nix für mich.
Nun der zweite Versuch mit dem Glenlossie aus der EID-Teilung von @Bene37 - beim ersten Versuch war der leider gar nichts für mich. Nun nach etwas atmen lassen im Glas:
Nase: etwas Klebstoff, viel Alkohol, stechend, nach ein paar kleinen Tropfen Wasser milder, Heu, Kräuter, frisch - man merkt die Jugend, die ziemlich ungestüm ist. - am Ende hin schimmert das Fass durch und es wird leicht holzig, bitter.
Gaumen: scharfer Pfeffer, Alkohol leider nicht gut eingebunden, sauer, wie unreife Johannisbeeren oder Stachelbeeren, nicht sehr angenehm, brennt auf der Zunge - nach etwas Wasser kommen Frühlingskräuter, bisschen milder, aber es öffnen sich kaum weitere Aromen, ziemlich eindimensional
Abgang: ohne Wasser: kurz, knackig, scharf, eine leichte Note von Edelstahl? ja, hab ich nie probiert, aber Edelstahl riecht so wie der Tropfen abgeht. Mit Wasser wird der Abgang deutlich länger, bisschen milder, vergorene Zitrusfrüchte, bittere Holznoten bleiben am Gaumen.
Tja, dieser Tropfen wird polarisieren, ungewöhnlich scharf, wild aber für mich definitiv nix. Dazu ist der Alkohol zu schlecht eingebunden und ich musste auch beim zweiten Mal mit Wasser experimentieren. Meiner Meinung verträgt er nur 2-3 minimale Tropfen, dann geht das stechende ohne die anderen Aromen zu verwässern. 2 Tropfen zuviel und er wirkt langweilig und öde. Danke für die Teilung und das Sample, aber ich brauch jetzt wieder unbedingt einen Lowlander im Glas.....