"Verfallen wir nicht in den Fehler, bei jedem Andersmeinenden entweder an seinem Verstand oder an seinem guten Willen zu zweifeln." (Otto von Bismarck)
Abgang: langanhaltend, süßer Kakao am Zungengrund, kandierter Rauch am Gaumen, mit Anklängen von weißem Pfeffer, Bratäpfeln und Zitronen in eine milde Holzwürze überleitend, um mit vanillierten Rosinen und Kakao, mildsüß und holzwürzig im Aschekasten auszuglimmen,- Respekt!
Bewertung: Dieser indische NAS braucht etwas länger zur Aromenentfaltung, um sich dann aber stetig von Nase über Gaumen in einen formidablen Abgang zu steigern. Sehr ölig, sehr fruchtig, sehr lecker, selbst über die eher mickrige Alkoholstärke könnte ich nicht guten Gewissens abledern. Wirklich gut , wenngleich unverschämt teuer für einen NAS.
"Verfallen wir nicht in den Fehler, bei jedem Andersmeinenden entweder an seinem Verstand oder an seinem guten Willen zu zweifeln." (Otto von Bismarck)
Nase: Heidehonig, nicht ganz reife Ananas mit ein paar Tropfen Zitronensaft, auch etwas Limette ist dabei, Begleitung findet sich in Heidekraut und merklichem (aber unaufdringlichem) Torfrauch Richtung ausglimmendes Lagerfeuer, ganz leicht medizinisch mit wenig Jodtinktur, maritim mineralisch mit durch Sonneneinstrahlung gebleichten Muschelschalen, umweht von subtiler Vanille öffnet sich die Fruchtigkeit, Mango und vollreife Papaya erhalten Einlass, ein Hauch Banane, sehr schön gereifte und gesetzte Gerste, keinerlei unrunde Jugend ist auszumachen, die getoastete Eiche ist sehr mild und unterstützt das runde Gesamtbild
Gaumen: Sehr weich, heller Honig mit einer kleinen Zitronenzeste macht den Auftakt, dann steigt der zarte Torfrauch ins Geschehen ein, leicht zimtig sowie kräuterig, Heidekraut und Thymian, dezent kalkig, einmal mit der Zunge über Salzleckstein geschleckt und weiter geht es mit kandierten tropischen Früchten, Ananas, Mango und vor allem Papaya sticht hervor, blanchierte Mandeln, ein paar Kokosflocken und Vanille, hat was von einem Studentenfutter „Tropical“, schmeichelnde toastige Eichenholzaromen ohne jegliche Bitterkeit und schönes verspieltes Gerstenmalz
Abgang: Ein langer Abgang schließt sich an, milde getoastete Eiche, das Malz packt vereinzelte Röstaromen aus, Milchschokolade mit gebräunten Mandelsplittern, Vanille und eine minimale Andeutung an Kokos, Lakritze im Zuckermantel, eine salzige Erdnuss taucht überraschenderweise kurz auf, die Kräuterrauchnote meldet sich wieder zu Wort, ist aber weiterhin milde gestimmt und entschwindet bis auf einen mineralisch salzigen Nachklang rückstandslos, hinten raus noch mal viel Honig mit einem sehr lange andauernden Nachgeschmack von kandierten Papayastückchen und sanftem Kräutertee
Bewertung: Sehr gut gereift, mit ansprechendem Torfrauch und maritimen Anklängen! Das ist von vorne bis hinten eine runde Sache und dürfte allen Liebhabern von medium-getorften Islay Malts aus Bourbonfässern gefallen. Ein wirklich feines, fehlnotenfreies und zartrauchiges Trinkvergnügen, das mir richtig gut gefällt.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin