Art: Single Malt Region: Speyside Abfüller: Glenfarclas
Alter: NAS Brenndatum: unbekannt Abfülldatum: 08.2019 Fasstyp/en: Finest Oak Cask Alkohol: 45 %vol Preis: ~48€ Limitiert auf 7.680 Flaschen (abgefüllt für den franz. Markt)
Geruch: Eichenholzaromen, Schublade eines alten Eichenschranks, entfernt altes Heu, die Holznoten sind schon sehr prägend, Sägespäne, Karamell, geriebene Haselnüsse, eine feine Fruchtigkeit, goldfarbene Birnen, Zitrusfrüchte, erinnert am Ende an einen Stapel frisch gesägtes Brennholz auf dem Hof
Geschmack: kraftvoll, vollmundig, wirkt sämig, merkliches Prickeln, Honignoten, aber auch direkt weisser Pfeffer, Ingwerschärfe, Zitrusfrüchte, Zitronenzesten
Abgang: langer Abgang, abklingende Honigsüsse, Zitrusfrüchte, würzige Eichennoten, die sich bis zum Ende im Gaumen verteilen und trockner werden
Fazit: ich gebe eine 3 (trinkbar) in meinem Bewertungsschema, vom Alter eher jüngerer Natur, wobei hier auch sicher ältere Fassanteile eingeflossen seln dürften, eine schöne Reise durch die Welt der Holzaromen, diese Eigenschaft macht ihn natürlich auch ein wenig einseitig.
Die Nase zeigt würzigen Sherry, etwas Walnuss, auch Wurzelgemüse, diese leicht muffige Süße mit einem leichten Hauch Schwefel, der jedoch schnell verfliegt.
Im Mund nussig süß mit viel Sherry und dezent unruhigen Verhalten. Das Alter ist noch nicht gesetzt.
Mittellang mit nussige Sherry, Holz und einer leicht muffige Süße sowie Walnussschalen.
Ein feiner Glenfarclas, erinnert an den 15er, etwas ungestümer, dennoch fast leckerer. Positive Überraschung, wobei Mund und Abgang mir besser gefielen als die Nase.
"I find the whole business of religion profoundly interesting. But it does mystify me that otherwise intelligent people take it seriously." (Douglas Adams) Samplebörse - Tom na Gruagaichs kleine Gipfelbar
Dank der Flaschenteilung von @Tom na Gruagaich kann ich den heute auch probieren, die Frage ist: Großflasche kaufen oder eher nicht? Die Nase ist zurückhaltend und erwartungsgemäß riecht es nach Glenfarclas. Oder ich bilde es mir ein? Noch viel mehr erinnert der mich an den Thompson Sherry Cask Blend TB/BSW, leider kein Rest mehr da zum direkten Vergleich. Auch am Gaumen ein vermeintlich sehr ähnliches Bild, der Sherry dominiert, auf eine schöne Art, aber es prizelt schon. Der Nachklang ist sehr schön und stimmig, einfach ein leckerer und süffiger Sherry-Malt. Die kultivierte Bitterkeit gefällt mir sehr, das ist ganz mein Ding. So nimmt die Sherrysüße garnicht erst überhand. Und ganz zum Schluss kommt nochmal der Brennereicharakter. Ein schöner Sipper. Insgesamt so lecker wir der TB/BSW und durchaus vergleichbar, aber mit wesentlich besserem Nachklang. Und zurück zur Eingangsfrage: ja! Die 50,- € gehen in Ordnung.
Bleibt die Frage, warum macht Glenfarclas mit dem französischen Importeur Jahr für Jahr eine schöne Sonderabfüllung in hoher Auflage, die dann in Frankreich gar keiner haben will und hier sind die „exclusive“-Sachen inzwischen alle ausgelaufen? Etwas merkwürdig.