Typ: Armagnac / Bas Armagnac
Produzent: Château de Lacquy / Comte Gilles de Boisséson
Rebsorte/n: 100% Baco
Jahrgang/Alter: 1986 (2021)
Alkohol: 45%vol
Cask Strength / Brut de Fut
Preis: ca. 230 € (05.2021 )
Inhalt: 70 cl

Ich probiere mich seit einigen Tagen durch die Bas-Argmagnacs aus dem Hause Château de Lacquy. 1986 stellt die bisher älteste Vintage-Füllung dar. Reinsortiger Baco aus dem Jahrgang 1986, erst kürzlich gefüllt. Die Farbe ist ein wunderschön funkelndes Bernstein mit hellem Ahornsirup. Keine dunklen Brauntöne, eher etwas orangen-kupfrig. Die Nase strahlt eine wunderschöne Wärme aus. Für mich insgesamt ganz typisch bei Lacquy: Die Armagnacs sind alle wunderbar ausgewogen, komplex und eher die feine Klinge. Wenig rustikal und ungehobelt, eher nobel und damit dem Château-Gedanken irgendwie einhergehend. Ich habe hier einen Hauch Vanille, dann getrocknete Pflaumen, ein Hauch englische Bitterorangenkonfitüre. Rancio? Nicht unbedingt. Eher eine plundrige, warme und süßliche duftende Note (Toffee, etwas Salzkaramell gar). Hinter der Pflaume taucht auch etwas Zedernholz auf. Am Gaumen zeigt sich der Alkohol wunderschön eingebunden, der Bas Armagnac eher weich und seidig, was man bei vielen älteren Armagnac feststellen kann, die in Fassstärke aber aufgrund der Verdunstung eher niedrigeren Gefilden (hier 45% Vol.) landen. Das hat Kraft und Vitalität, wirkt aber fein und eben anschmiegsam und eben in seiner Aromatik süßlich. Neben Orangen und Aprikosen hallt auch etwas getrocknete Mango nach aber nur ganz leicht. Auch Milchschokolade lässt sich hier im schmelzigen Nachhall finden und etwas reife Birne. Das Holz ist eher leicht, kaum Adstringenz. Ein sehr gelungener Bas Armagnac. Weniger beeindruckend, auch nicht ubedingt urwüchsig aber schlichtweg nobel und komplex. Klare Empfehlung!

Punkte: 94P

verkostet aus dem Eisch Unity Maltglas über einen Zeitraum von ca. 2 Stunden