Nase: Eine tiefe und schwere Sherrysüße zum darin versinken hüllt mich ein, fruchtig und (nur) zu Beginn etwas scharf. Ich habe getrocknete Früchte, vor allem Sultaninen und Datteln, dazu braune köchelnde Butter in der Pfanne, geschmolzenen kochenden karamellisierenden Zucker, Holz und Leder.
Gaumen: Eine leicht säuerliche aber schwere Süße. PX Sherry Rübenkrautaroma, stark gesüßter schwarzer Tee... habe ich schon süß erwähnt? Holz, sehr altes Holz mit süßer Lakritze (Katzenpfoten), Schokokaffeebohnen und Leder.
Abgang: Warm, wieder das alte Holz mit einer sirupartigen Süße. Maggie mit Rübenkraut, fruchtige Beeren und Mocca oder Kaffee. Bitterschokolade und Kaffee-Sahne-Schokolade am Schluss.
Bewertung: Holla die Waldfee, wer süß mag so wie ich, ist beim Elsburn Dark Side richtig. Der Alkohol ist sehr gut eingebunden, ich habe ein wenig Wasser versucht aber der bekommt ihm meines Erachtens überhaupt nicht. Aber das Wasser braucht er nicht. Er ist süffig, süß und dick, vielleicht polarisiert er aber für mich ein toller Whisky... Dark Side? Nur die Farbe! Ich bin begeistert, daher bekommt er heute 91P. von mir.
Nase: Was für ein Sherrykonzentrat. Als lägen eingekochte Trockenfrüchte und dunkle Früchte im Glas. Rosinen, süße Datteln, Trockenpflaumen und Trockenfeigen treffen auf Pflaumenmus und reife Brombeeren. Dunkle Schokolade und Toffee komplettieren mit einer Handvoll Walnüssen und ungleich mehr Haselnüssen das konzentrierte PX-Erlebnis. Im Hintergrund changiert etwas Eichenholz. So richtig durchsetzen kann sich die Eiche in der Nase aber nicht. Mit der Zeit wird es gefühlt immer süßer. Neben Zimt kommt zunehmends brauner Zucker durch. Der Alkohol ist gut eingebunden. Ich freue mich auf den ersten Schluck.
Mund: Weich und ölig trifft der Tropfen auf die Zungenspitze. Was für ein süßes Sherrykonzentrat! Auf Haselnüssen, Toffee, braunem Zucker und Waldhonig gebettet, explodieren förmlich süße Rumrosinen, Trockenfeigen und reife tiefdunkle Pflaumen auf der Zunge. Geschmacklich ist das fast wie ein Gonzalez Byass Noe PX Sherry, nur mit etwas weniger Walnüssen. Im Hintergrund wabert etwas Buchenholzrauch und neben Wacholder kommt noch ein bisschen Räucherschinken durch. Im Übergang zum Finish arbeitet sich ein süßweingetränkter Eichenholzgeschmack nach vorne.
Abgang: Das Finish ist mittellang bis lang und eine konsequente Fortsetzung des Geschmacks. Zu dem Schokoladen-Toffee-Haselnuss-Fundament gesellt sich noch das süßlich-herbe feuchte Eichenholz hinzu. Langsam und in sich stimmig tanzt das Sherrykonzentrat aus. Rumrosinen, dunkle süße Pflaumen und süße Trockenfeigen halten sich noch lange nach dem letzten Schluck am Gaumen.
Charakter: Eingekochter, konzentrierter PX-Sherry. Unheimlich trockenfruchtig, dunkelfruchtig und süß. Diese Abfüllung ersetzt ein Dessert. Ab dem letzten Drittel der Geschmacksentwicklung gesellt sich zwar die Eiche hinzu, das vergleichsweise hohe Alter hinterlässt aber keine besonderen Spuren.
Bewertung: Ich mag den Noe PX. Jetzt habe ich eine Vorstellung davon, wie dessen nächte „eingekochte, konzentrierte“ Stufe schmeckt. Definitiv kein Malt für alle Tage, aber manchmal für den notleidenden süßen Zahn genau richtig. Von mir gibt es satte 91 Punkte.