Der erste Eindruck ist sehr reif und alt. Alter Holzschrank, Lavendel, Thymian, Medizin und Eiche. Die fruchtigen Noten sind im Hintergrund, reifes Steinobst. Getrocknete Pflaumen und Quittenbrot. Geröstete Haselnüsse, süßlicher Pfeiffentabak und staubiger Teppich. Waldhonig, Aprikosen mit Rum flambiert, Rosenblüten und Schokolade.
Gaumen:
Zimt! Extrem viel Zimt! Sehr sanft und trotzdem kräfgtige Aromen. Gewürze ohne Ende. Nelken, Muskatnuss, Sternanis, Piment, Süßholz und eben Zimt. Leichte Bitterkeit, die an Radiccio erinnert. Eichenwürze, ganze Zimtstangen, Grüner Tee, Espresso.
Abgang:
Mittellang und nicht sehr intensiv. Klingt angenehm ab, mit der Portion Eiche, die man nach dieser langen Reifezeit erwarten kann/muss.
Bewertung:
Nach wie vor hat es noch kein Armagnac geschafft, mich absolut aus den Schuhen zu hauen. Whisky und ab und zu auch Cognac, schaffen das. Dieser Armagnac ist klasse, er macht richtig Freude beim Trinken, hat Tiefgang und besticht durch eine extrem ausgeprägte Gewürzaromatik. Aber es fehlt ihm ein bisschen an Komplexität, die ich auch ein bisschen den 40% zuordne.
Armagnac Château de Laubade 1946 (-1985) 40% / 90P Nose: Noch etwas unreife Pflaume, Quitte, Mirabelle, etwas Muskat und Demerara-Zucker, lange poliertes Leder, etwas Politur zurückgeblieben, Wachs, Lavendel, Manuka-Honig, Zimt, das alles aber sanft und etwas zurückhaltend Taste: Pflaume, Quitte, helle Rosinen, Pekannüsse, Zimt, Tick feuchtes Leder, Süßholz, Mandeln, Muskat, Wachs, Chinarinde, Lavendel, Fenchel, auch hier sehr seidiger Körper, nicht schwach oder dünn, aber seeehr seidig wie manche uralt Vintage Mac die schon vllt. durch Bottle-Ageing etwas Power verloren haben und abgerundet wurden Finish: Die Trauben kommen hier erstmals richtig durch, Zimt, Süßholz, Kamille, mittellang
“Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können." - Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra