Schon beim Einschenken strömt mir kräftiges Sherryaroma entgegen.
Nach einigen Minuten im Glas hat die Nase sehr viel zu arbeiten.
NASE: Sherry, Sherry, Sherry, Süsse, eingelegte sehr dunkle Früchte, Rumtopf, würzige Kräuternote mit ein wenig Balsamico-Essenz. Dahinter immer wieder leichte Holzaromen mit leichter Vanille. Kein alkoholisches Stechen. Insgesamt eine Aromenfracht, die lange Zeit erarbeitet werden will. Wunderbar, macht Spaß sich hiermit lange zu beschäftigen.
GESCHMACK: Schwerer Antritt, Alkohol sehr gut eingebunden. Da sind sie wieder, die Aromen vom Verriechen. Sherry, dunkle Früchte, Würze. Speichelfluss ohne Ende. Vom Holz eine minimale Bitterkeit, sehr angenehme Holzaromen hinten an der Zunge. Schönes Wechselspiel zwischen Früchten, Würze und Holz.
ABGANG: Lang, sehr lang, auch hier kommt immer wieder ein wenig Eiche nach vorne, bleibt kurz, dann überwiegen wieder die süssen dunklen Früchte.
Bei diesem Malt handelt es sich um einen Blend. Habe erfahren, dass hier vor 23 Jahren 50% Macallan und 50% Highland Park (ungetorft) als Newmake miteinander vermählt wurden und dann in das Sherryfass gefüllt wurden.
Herausgekommen ist ein schwerer, alter und sehr komplexer Malt. Es dauert schon seine Zeit, alle Facetten zu ergründen.