Glen Els Single Sherry Firkin Release Weiser (WID 88931)
Farbe: Mahogany
Nase: Auf Anhieb gibt es unheimlich viel Haselnüsse, Mandeln, Vollmilchschokolade, Toffee und Karamell in die Nase. Rosinen und Trockenfeigen runden das nussig-süße Bild harmonisch ab. Der Alkohol ist gut eingebunden. Trotz der hohen Fassstärke sticht nichts in der Nase. Hintergründig schwingt ein Hauch Leder mit. Zimt und Gewürznelken fügen sich stimmig ein. Klasse, wie sich jetzt süßlich-herber Kakao nach vorne arbeitet. Es kommen immer mehr Pflaumen durch. In diese Art von Sherryprofil könnte ich mich hineinsetzen. Ich mag gar nicht mehr aufhören zu riechen. Für einen Moment fühle ich mich an ein Glenfarclas Family Cask erinnert, nur dass hier weniger Eichenholzeinfluss im Spiel ist.
Mund: Weich und süße umspült der Tropfen die Zunge. Sofort tanzen unglaublich viel Schokolade, Kakao, Haselnüsse und Trockenfrüchte auf der Zunge. Rosinen, Trockenfeigen und Trockenpflaumen könnten kaum besser sein. Das geschmackliche i-Tüpfelchen sind für mich aber die Gewürznelken. Sie schmeicheln dem schokoladigen Trockenfruchtgeschmack und erweisen sich als perfekter Begleiter von dem Espresso, der jetzt immer häufiger durchschimmert. Als wäre das nicht schon genug, kommt jetzt auch etwas Süßholz respektive Lakritz durch. Lecker. Zusammen mit einem leckeren Mandel- und Eichenholzgeschmack geht es nahtlos ins Finish über.
Abgang: Das Finish ist lang und wird von einer wohligen Wärme in der Magengegend begleitet. Eine massive, aus Schokolade, Kakaopulver, Gewürznelken, Eichenholz, Nüssen und Espresso bestehende Schicht überzieht die Zunge und Mundschleimhäute. Alle einzelnen Facetten greifen herrlich süß-herb ineinander. Der Speichelfluss wird lange angeregt und ich fahre mir immer wieder genussvoll mit der Zunge über den Gaumen.
Charakter: Eine richtig gelungene, enorm intensive dunkle Sherryabfüllung. Vielschichtig, lebendig und harmonisch zugleich. Dunkler Sherry trifft auf Schokolade, Kakao und ganz viel Nüsse. Alle Facetten greifen wunderbar ineinander. Das Mundgefühl und die Intensität lassen keine Wünsche offen und der Geschmack lädt einfach nur zum Genießen ein.
Bewertung: Ein richtig guter Glen Els. Diese Abfüllung trifft so richtig meinen Geschmack. Konsequenterweise gibt es satte 91 Punkte. Tendenz 92. Für mich ein absoluter Großflaschenkandidat. Leider habe ich seinerzeit nicht zugeschlagen. Aber vielleicht läuft mir durch Zufall ja noch einmal eine Flasche über den Weg.
Aroma: Süß und Sherrylastig im Antritt. Vanille, Rosinen und staubige alte Bücher werden begleitet von altem Leder und einer blumigen Note. Eine trockene Eichennote würzt das ganze und vermittelt ein harmonisches Bild.
Geschmack: Süß und würzig im Antritt. Die 55% haben ganz schön Power ohne alkoholisch zu wirken. Zu der Sherrysüße die sich hauptsächlich als Rosinen zeigt gesellt sich noch eine ungewöhnliche Note hinzu. Was könnte das sein? Wie eine Lakritznote ohne die Salzigkeit vielleicht. Auch im Geschmack ist die Eiche spürbar aber nicht zu dominant.
Abgang: Lang und Eichenlastig klingt er aus. Kurz bevor er verschwindet kommt noch einmal die Süße hervor.
Fazit: Ein richtig toller Sherry Malt. Hier gibt es einiges zu entdecken Bestimmt einer der besten deutschen die ich bisher versucht habe.
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.
Aroma: Intensiv und würzig süß im Antritt. Auch bei Vol. I finde ich die Vanille, die starke Sherrysüße und die alte Eichenschrankwand. Ach Tabak und Leder noten sind zu finden. Die Eiche ist etwas dominanter als bei Vol. II. Dann aber auch an den 2,4% mehr liegen.
Geschmack: Erst würzig und stark wird er gleich ganz süß und dann auch bei dieser Version Lakritz. Aber hier finde ich noch einen leichte Salzigkeit. Die Eiche ist da aber nicht zu dominant im Geschmack.
Abgang: Lang mit Eichenwürze und einer leckeren Lakritznote und etwas Glühweingewürz.
Fazit: Ja der gefällt mir sehr gut. Wirklich gut gemacht. Perfekt für Sherryliebhaber/innen.
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.