Nase: Tief dunkles Kupfer, fast schon wie Möbelpolitur, so schimmert der Bowmore im Glas. Langsam und schwerfällig laufen die Tropfen wieder langsam ins Glas zurück. Langsam hebt sich mächtiger Sherry aus dem Glas. Dunkle Früchte mit einer leichten Rauchnote steigen in meine Nase. Orangenaromen vermischen sich mit der dunklen Frucht. Jetzt macht sich eine salzige Prise Meerduft bemerkbar. Der fein eingebundene Alkohol macht sich jetzt ebenfalls bemerkbar. Die Tropfen kleben noch immer an der Glaswand. Die fruchtige Nase wird leicht sprittig und ein Duft nach Möbelpolitur entsteht. Rieche ich jetzt Lakritze und Pfirsiche? Ich bin mir nicht sicher, aber die Nase ist wunderbar!
Geschmack: Der erste Schluck: Wow! Für einen kurzen Moment süße Orangen, dann schlägt der mächtige Sherry zu! Dunkle Früchte mit einer extremen Eichennote und einem Hauch von Möbelpolitur dominieren die ersten Sekunden. Jetzt entlädt sich eine geballte Ladung Salz, gefolgt von einer angenehmen Schärfe. Nach Zugabe von ein paar Tropfen Wasser dominiert erst kurz fruchtiger Sherry, dann explodiert die Ladung Salz. Trotz Wasserzugabe ist es im Gegensatz zu vorher wesentlich extremer und heftiger. Die würzige Eiche kommt mit leichter Möbelpolitur zurück.
Abgang: Der Abgang beginnt erst mit würziger Eiche. Die salzige Schärfe der Geschmacks dominiert jetzt den Abgang. Mollig warm verströmt er sehr lang seine würzige und fruchtige Eiche. Immer wieder diese salzige aber angenehme Schärfe. Im Abklang des Abgangs entsteht ein feines bitteres Holzaroma welches leicht nussig wirkt.
Fazit: Wow! Was für ein Bowmore. Die Farbe, die wunderbare Schnüffelnase und das extreme sherrylastige Holz sind ein Traum. Das bowmoretypische Salz und Meer ist trotz des extremen Sherryfasseinfluss unverkennbar. Ein tolles Fass und ein Whisky für besondere Tage! Ein Traum, gefällt mir sehr gut.
☆☆☆ Es ist ein langer Weg zum Whisky-Experten - aber es ist eine schöne Zeit bis dahin! ☆☆☆
Aktuelle FT: -
Folgenden Genießern gefällt das: Bruno59 und matts
Geruch: aromenstark, Fruchtsüße, Rosinen, Pflaumenmus, Tabakaromen, Waldhonig, frisch gereinigter Ledersessel, getrocknete Wiesenkräuter, die Eichenaromen sind dezent, zurückhaltender Rauch mit einem Hauch Medizinischem, Karamell, eine Winzigkeit Maggikraut, Eichenmuffigkeit, minimal Eukalyptus, salzige Seeluft , alles sehr stimmig
Geschmack: kraftvoll, aromenstark, schwere Süße, cremig, salzig, leichtes Prickeln, Rosinenmus, alte Pflaumenmarmelade, würziger Waldhonig, schwarzer Tabak, der die jetzt intensiveren Raucharomen sehr prägt, deutliche Kräuternote, etwas weißer Pfeffer, Lakritze
Abgang: sehr langer Abgang, die Aromen sind immer noch sehr intensiv, von Abklingen keine Rede, entfernt Zigarrenrauch, schwarzer Tabak, Rosinen, Waldhonig, Kräuternoten
Fazit: dieser MoS-Bowmore erinnert mich an meinen 1997er-Lieblings-Bowmore (Distillery Manager's Selection), ein ausgezeichneter sherrylastiger Malt mit dem Charme von Islay, er würde locker in der Cigar Malt-Liga mitspielen können, leider wurden nur 263 Flaschen abgefüllt