ich bin letztes Jahr während meines Urlaubes in Schottland bei GlenAllachie vorbeigefahren und habe gedacht ich schau mal rein ob es was Interessantes gibt. Da die Preise mir zu hoch waren war es ein recht kurzer Besuch.
Allerdings ist mir dabei eines aufgefallen. Es gab dort folgende Abfüllung zu probieren und zu Kaufen.
Reifung im Chinquapin Barrel hat mich erst mal irritiert. Ich tippte erst mal auf ein abgefahrenes Weinfinish, dass ich nicht kannte. Da aber einige andere deutschsprachige Touristen im Shop standen und mein fragendes Gesicht gesehen haben hat man mir erklärt es wäre eine besondere Holzart.
Jetzt wird es spannend. Das erste was ich dazu finde, ist die Bezeichnung Zwergkastanie.
Soweit ich mich nicht irre ist eine Reifung in Schottland nur in Eichenholz zulässig, wenn ich hinterher Scotch Whisky darauf schreiben will.
Ich hatte es lange Zeit vergessen und bin beim Stöbern in der Base wieder darauf aufmerksam geworden. Mit langem Googlen findet sich auch die Möglichkeit, das als Gelbeiche abzutun.
Vom Geschmack erinnerte es mich aber durchaus an das ein oder andere Getränk, das ich aus Kastanienholz-Fässern probiert habe.
Nun würde mich interessieren, was Ihr davon haltet? Kastanie oder Eiche?
Viele Grüße
euer Jens0815
Offene Flaschen für Samples und Flaschen die gerne den Besitzer wechseln dürfen könnt Ihr unter selbem Namen immer aktuell in der Base finden.
@Jens0815 In Europa ist ein Fass aus Holz vorgeschrieben. In Schottland ein Fass aus Eiche. Für Bourbon ein Fass aus amerikanischer Weißeiche.
Es gibt eine Menge Baumgattung/Holzarten, nicht alle sind zur Lagerung und Reifung von Spirituosen geeignet. Ob alle Eichenarten dazu geeignet sind, wage ich anzuzweifeln. Der Strukturelle Aufbau des Holzes und dessen Beschaffenheit geben den Ausschlag, nicht die Gattung. Aber es bleiben durch die Gesetzte Spielräume, die ggf. auch genutzt werden
Den Beitrag(Wikipedia), den du zitiert hast habe ich auch gefunden. Auch hier wird zumindest die Ähnlichkeit mit eine Kastanienart erwähnt. Und in diesem Beitrag ist das nicht ganz so klar, wie in dem von dir erwähnten.
Vom Geschmack her war das mehr Kastanie als Eiche, aber wenn es den Regeln der SWA entspricht kann man sich das sicherlich zu Nutze machen.
War nur neugierig, wie Ihr solche Auslegungen seht.
Viele Grüße
euer Jens0815
Offene Flaschen für Samples und Flaschen die gerne den Besitzer wechseln dürfen könnt Ihr unter selbem Namen immer aktuell in der Base finden.
@Jens0815 Die Schotten haben sich auf die Baumgattung Quercus / Oak / Eiche gesetzlich festgelegt. Die Zugehörigkeit zu einer Pflanzengattung wird aber nicht durch Gesetzte bestimmt, sondern von Botanikern.
Die schottischen Whiskyproduzenten können sich ganz legal in allen Eichenarten und Unterarten austoben. Die geschmacklichen Auswirkungen könnten vielfältig sein. Es ist auch nicht ungewöhnlich, das Pflanzen in einer anderen Sprache abweichende Bezeichnungen bekommen, die in die Irre führen können. Maßgeblich für die Klassifizierung der Gattung ist der lateinische Begriff – in diesem Fall „Quercus.“
-Castanea pumila, allgemein bekannt als Allegheny chinquapin, American chinquapin (aus dem Powhatan) oder Zwergkastanie, ist eine im Südosten der Vereinigten Staaten heimische Kastanienart
-Quercus muehlenbergii, die Chinkapin- oder Chinquapin-Eiche, ist eine sommergrüne Baumart der Weißeichengruppe (Quercus sect. Quercus).
und auch den Hinweis- Die Chinkapin-Eiche wird auch manchmal mit der verwandten Kastanieneiche (Quercus montana) verwechselt, der sie sehr ähnlich ist.
Hausherr und Gastgeber für die fassstarken Kaminabende
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer, als er theoretisch sein dürfte
Castanea (Kastanien) und Quercus (Eichen) gehören zur gleichen Familie der Fagaceae (Buchenartigen). Wenn aber das Holz eines Baumes als Fassholz für schottischen Whisky herhalten soll, geht das nur regelgerecht mit der Gattung Quercus. Alles andere wäre gegen die Richtlinien der SWA. Daher schließt sich für mich alles, was nicht Quercus ist, somit aus. Nach den Bildern der Blätter zu Quercus muehlenbergii scheint mir die Bezeichnung Chinquapi Eiche bzw. KastanienEiche rein phaenologisch begründet, ebenso wie auch z.B. die WeidenEiche. Gruß Georg